US-Golfer Justin Thomas feierte bei der 99. PGA Championship seinen ersten Major-Titel. Er ist nach Jack Nicklaus, Tiger Woods und Rory McIlroy erst der vierte Spieler, der im Alter von höchstens 24 Jahren das traditionell letzte Major des Jahres gewinnen konnte. Als 23-Jähriger stellte er bereits einen Rekord auf: Mit einer 59er-Runde war er 2016 erst der siebte Spieler auf der US-Tour, der unter 60 Schlägen blieb, und zugleich mit 23 Jahren der jüngste. Keiner hätte allerdings geglaubt, dass er sich am Ende der 2017er-Saison den FedEx-Cup gewinnt.
Charlotte (dpa) – Justin Thomas hat seinem langjährigen Freund Jordan Spieth beim letzten Major-Golfturnier des Jahres die Show gestohlen. Mit einer grandiosen 68er-Runde am Finaltag der 99. PGA Championship sicherte sich der 24-jährige US-Amerikaner den ersten Major-Titel seiner Karriere.
Thomas, die Nummer 14 der Welt, kam auf dem Par-71-Kurs des Quail Hollow Club in Charlotte im US-Staat North Carolina auf 276 Schläge, acht Schläge unter dem Platzstandard. Er ist damit nach Jack Nicklaus, Woods und Rory McIlroy erst der vierte Spieler, der die PGA Championship mit 24 Jahren oder jünger gewinnen konnte. «Ich kann es nicht in Worte fassen», sagte Thomas nach seinem Triumph.
Und sogleich verwies er auf die große Golf-Tradition seiner Familie. «Ich wünschte, mein Großvater wäre hier. Es ist etwas ganz besonderes, es geschafft zu haben.» Es sei «ein großer Gewinn für die Familie, und es ist ein Moment, den wir nie vergessen werden – alle von uns», fügte er hinzu.
Familie von Golfprofis
Sowohl sein Opa Paul, der selbst bei der PGA Championship abschlug, als auch sein Vater Mike Thomas waren in Kentucky professionelle Golfer. So verband Justin seit früher Kindheit vieles mit dem Golfsport. Schon 2000 hatte er als 7-Jähriger Zutritt zum Clubhaus, als Superstar Tiger Woods den entscheidenden Putt bei der PGA Championship landete.
Am Sonntag (Ortszeit) startete Thomas die vierte und letzte Runde auf dem geteilten vierten Platz, zwei Schläge hinter seinem Landsmann Kevin Kisner, der nach 54 Löchern in Führung lag. Mit sechs Birdies, inklusive einem Putt aus über 10 Meter Entfernung auf der Neun, zog Thomas an seinen Kontrahenten vorbei und übernahm die Spitze des Leaderboards. Diese Position sollte er nicht mehr abgeben.
«Ich verspürte eine unglaubliche Gelassenheit während der gesamten Woche», sagte Thomas, der für seinen Sieg nicht nur die Wanamaker Trophy erhielt, sondern auch 1,89 Millionen Dollar (1,6 Millionen Euro). «Ich fühlte, dass ich gewinnen werde. … Ich war einfach sehr zuversichtlich», sagte er selbstbewusst. Durch den Sieg verbessert sich Thomas in der Weltrangliste auf den sechsten Platz.
Sein Kumpel Spieth gönnte Thomas den Triumph. «Einfach großartig», sagte der dreimalige Major-Champion und gratulierte Justin Thomas mit einem Klaps auf den Allerwertesten. Thomas und der drei Monate jüngere Spieth sind schon seit dem 14. Lebensjahr befreundet. Sich selber tröstete Spieth: «Ich glaube, dass ich noch viele Chancen haben werde. Und ich bin jung genug, um auf meine Fähigkeiten zu vertrauen, dass es irgendwann passieren wird», sagte der British-Open-Sieger. «Muss ich der jüngste Spieler der Geschichte sein? Nein, ich fühle deswegen keinen zusätzlichen Druck.»
2016 bereits ein Erfolgsjahr für Justin Thomas
Honolulu (dpa) – Hawaii ist für US-Profi Justin Thomas das reinste Golf-Paradies. Im Aloha-Staat im Pazifik eilt der 23-Jährige aus Louisville/Kentucky von Sieg zu Sieg. Und von Rekord zu Rekord.
US-Golfer Justin Thomas haat das PGA-Turnier in Honolulu gewonnen. Foto: Marco Garcia
Eine Woche nach dem Triumph beim Tournament of Champions auf Maui gewann Thomas auch das PGA-Turnier in Honolulu (Sony Open Hawaii). Mit Gesamtergebnis von 253 Schlägen für vier Runden stellte Thomas einen neuen Rekord in der Geschichte der PGA-Tour auf.
Thomas setzte sich bei dem mit 6 Mio. Dollar Event deutlich gegen den Olympiasieger Justin Rose (260) aus England durch. Auch sein langjähriger Freund Jordan Spieth hatte das Nachsehen. Auch finanziell hat sich der Trip in den 50. Bundesstaat der USA gelohnt. Für die beiden Turniersiege auf Hawaii kassierte er zusammen rund 2,3 Millionen Dollar. Für den 23-Jährigen ist es bereits der dritte Saisonsieg. Im Oktober gewann er das PGA-Turnier in Kuala Lumpur.