Der bayerische St. Eurach Land- und Golfclub feiert dieses Jahr sein 40jähriges Bestehen. Wer hier Mitglied werden will, muss normalerweise mit Aufnahmegebühren und einen KG Anteil rechnen. Im Jubiläumsjahr lockert man dies für 40 Golfer auf, denn 40 Mitgliedschaften gibt es dann zu Sonderkonditionen. Aufnahmegebühren entfallen (hier spart man bis zu 4.500 € p.P.) und der KG Anteil wird auf vier Jahre verteilt. Am 13. Juli 2013 feiert St. Eurach mit einem großen Terrassenfest – hier werden die 40 neuen Mitglieder feststehen! Außerdem gibt es heuer ein neues Wettspielkonzept mit zahlreichen öffentlichen Turnieren. green – Das Magazin des Bayerischen Golfverbandes traf Club-Präsident Martin Wentzler zum Interview.
FÜNF FRAGEN AN MARTIN WENTZLER, PRÄSIDENT ST. EURACH LAND- UND GOLFCLUB
Golf, so das gängige Vorurteil, ist der Sport der Betuchten und der zumeist älteren Leute. Nach der Runde steht man dann mit Champagner auf der Clubterrasse und genießt das Leben.
Martin Wentzler: ‚Man sollte Golf nicht als soziale Betätigung sehen. Golf ist in erster Linie Sport und richtig ausgeübt ist es anstrengend und sehr gesundheitsfördernd. Wenn sie bei uns mal 18 Löcher gespielt haben, wissen Sie, was sie geleistet haben. Deshalb gehen manche TV-Spots, wie der der Autofirma Dacia, wonach Golfer reich und elitär sind, an der Wirklichkeit vorbei und zementieren allein Vorurteile. Aber wir Golfer haben genügend Humor, um durchaus darüber lachen zu können.‘
Jürgen Trittin hat gesagt, dass die Merkel-Koalition aus der Energiewende eine Subventionsmaschine für ‚Schlachthöfe, Pommesfabriken, Bankrechenzentren und Golfplätze‘ gemacht habe. Verstehen Sie das?
Martin Wentzler: ‚Nein. Bei uns im Restaurant gibt es zwar auf Wunsch auch Pommes, aber ansonsten stimmt diese Aussage nicht. Wir profitieren nicht von staatlichen Subventionen in diesem Bereich. Im Gegenteil. Wir haben im letzten Jahr einen erheblichen sechsstelligen Betrag aus Eigenmitteln investiert, um das komplette energiesystem des Clubs zu erneuern, mit dem Ziel, Kosten einzusparen – inklusive moderner Solarmodule und der Nutzung der Abwärme aus den Kühlgeräten der Gastronomie zur Raumbeheizung.‘
Denken Sie, dass wir in Deutschland mehr öffentliche Golfplätze brauchen, um die Attraktivität des Sports zu steigern? Oder brauchen wir besseres ‚Marketing‘?
Martin Wentzler: ‚Einen Golfclub zu führen und professionell zu leiten ist genau so, als ob Sie ein mittelständisches Unternehmen erfolgreich am Markt positionieren. Hierzu ist modernes Marketing-Management unerlässlich. Wir brauchen auch eine stärkere und zielgruppengerechtere Differenzierung und Segmentierung der einzelnen Clubs und Anlagen. Dann hat auch jeder gute Aussichten auf Erfolg.‘
Sie feiern in diesem Jahr in St. Eurach Ihr 40-jähriges Jubiläum. Wie haben sich die Golfclubs seit 1973 verändert?
Martin Wentzler: ‚Früher war es so, dass Familien am Wochenende den ganzen Tag von morgens bis abends im Club verbracht haben. Heute haben die Leute ganz unterschiedliche Freizeitinteressen und die Verweildauer im Club hat sich geändert. Darauf muss man sich mit kürzeren Veranstaltungen und Turnieren einstellen.‘
Was können Clubs noch tun, um diesen Anforderungen gerecht zu werden?
Martin Wentzler: ‚Flexibilität ist gefragt, das haben wir in St. Eurach ganz gut hinbekommen: mit Mitgliedschaftsformen für Erwachsene bis 35 und reduzierten Jahresbeiträgen und ohne in eine Kapitalbeteiligung investieren zu müssen. Auch mit einem Probejahr zu guten Konditionen, Jahresmitgliedschaften und flexiblen Spielmöglichkeiten. Was für die Zukunft noch ganz wichtig ist: eine gute Golfschule und ein professionelles Jugendkonzept mit zeitgemäßen Trainingsangeboten.‘
St. Eurach Land- und Golfclub e.V., Eurach 8, 82393 Iffeldorf, Tel. +49 8801 1332, www.eurach.de