Golf der Superlative – am 7. April 2016 treffen sich wieder die besten Golfprofis, um beim US Masters in Augusta um das grüne Jackett zu kämpfen. Zwar gibt es insgesamt vier Major-Turniere, für die meisten Golf-Profis sind die US Masters aber das wichtigste – und auch das schwierigste Turnier, denn der Kurs hat es in sich! Die besten Chancen haben diejenigen, die das schnelle Golfspiel beherrschen, also das Spielen um das Grün herum und das Putten. Zudem verfügt der Platz an der Magnolia Lane über keine Roughs und nur wenige Bunker.
Damit der Platz jedes Jahr im April bestens bespielbar ist, tut man alles dafür: Von Rasenheizungen bis hin zu UV-Lampen, alles ist auf das US Masters ausgerichtet. Der Platz selbst wird dabei immer wieder verändert. So kümmern sich Architekten beispielsweise darum, dass die Spielbahnen verlängert werden. So will man den immer länger schlagenden Profis neue Herausforderungen schaffen.
Masters Augusta 2016: Die Golfelite unter sich
Der Unterschied zu anderen Major-Turnieren ist in Augusta die Teilnehmerliste. Denn hier sind ausschließlich die 50 besten der Weltrangliste teilnahmeberechtigt. Dazu kommen diejenigen, die die Masters bereits gewonnen haben und die Sieger der drei anderen Major-Turniere. Sieht man sich die Weltrangliste an, dann ist unter den ersten 50 mit Martin Kaymer (aktuell Platz 46, Stand: März 2016) nur ein Deutscher zu finden. Dennoch wird auch Bernhard Langer mit von der Partie sein. Er hatte die Masters in der Vergangenheit bereits zweimal gewonnen.
Spricht man von den US Masters, dann darf ein Name natürlich nicht fehlen: Tiger Woods. Durch seine Siege hat er eine lebenslange Spielberechtigung. Ob er sich in diesem Jahr auf das Green begibt, ist allerdings fraglich. Nach einer längeren Krankenperiode steht hinter der Teilnahme des vierfachen Master-Gewinners noch immer ein Fragezeichen. Man darf also gespannt sein, wohin das Green Jacket in diesem Jahr geht: In die USA, nach Australien, nach Nordirland oder vielleicht sogar nach Deutschland …
US Masters Augusta – eine Zeitreise
Bevor in Augusta überhaupt ein US Masters stattfinden konnte, musste ein geeigneter Platz gefunden werden. Verantwortlich dafür war der ehemalige Golf-Profi Bobby Jones, der 1930 seine aktive Karriere beendete und sich einen Golfplatz ganz nach seinen Vorstellungen bauen wollte. Mit der sogenannten Fruitland Nursery, einer ehemaligen Baumschule, hatte er das Gelände schnell gefunden. Schon damals fanden sich auf dem Gelände exotische Bäume und Sträucher, die auch heute noch vorhanden sind und zum Markenzeichen des Golfplatzes wurden.
1931 begann man mit den Bauarbeiten, 1933 konnte der Platz eröffnet werden. Neben der Charakteristik des Platzes gibt es einige Besonderheiten, die diesen Golfplatz zu etwas Einzigartigem machen:
- Zwischen dem 11. und 13. Loch gibt es den Rae´s Creek, einen Bach, dessen natürlicher Lauf in den Golfplatz integriert wurde. Benannt ist er nach John Rae, einem ehemaligen Siedler.
- Der Eisenhower Tree war eine Weihrauch-Kiefer, die auf dem 17. Fairway zu finden war. Grund für die Namensgebung war der 34. Präsident der Vereinigten Staaten, Dwight D. Eisenhower. Er schlug bei seinen zahlreichen Golfspielen den Ball so oft gegen den Baum, dass er eine offizielle Fällung beantragte. Dieser wurde jedoch nicht stattgegeben. Leider musste der Baum 2014 dann doch gefällt werden, als ein Eissturm schwere Schäden verursachte.
- Und noch einmal Eisenhower: Der Ike´s Pond ist ein See, der als Reservoir für Wasserhindernisse angelegt wurde. Bei einem Spaziergang entdeckte Eisenhower einst diese Stelle, an der schließlich ein Damm gebaut wurde.
- Mit dem Amen Corner wird die Strecke zwischen der zweiten Hälfte des 11. Loches und der ersten Hälfte des 13. Loches bezeichnet. Auf dieser Strecke wurden viele Spiele entschieden, weswegen der Golfjournalist Herbert Warren Wind im Jahr 1958 diesen Teilbereich so benannte. Heute wird der Begriff auch bei anderen Golfplätzen verwendet.
Der Golfplatz Augusta National ist heute nur wenige Monate bespielbar und darf neben dem Masters-Turnier nur von den Golfclubmitgliedern genutzt werden.
Die bisherigen Gewinner der US Masters Augusta
Seit 1934 werden die US Masters in Augusta ausgetragen. Heuer feiert man das 80. Jubiläum, denn in den Jahren 1843 bis 1945 fiel das Turnier aufgrund des Zweiten Weltkriegs aus. Die meisten Siege feierte dabei der Amerikaner Jack Nicklaus, der die US Masters sechsmal gewinnen konnte. Gefolgt von Arnold Palmer und Tiger Woods mit vier Siegen. Die Gewinner im Einzelnen:
Jahr | Gewinner | Nation |
1934 | Horton Smith | USA |
1935 | Gene Sarazen | USA |
1936 | Horton Smith | USA |
1937 | Byron Nelson | USA |
1838 | Henry Picard | USA |
1939 | Ralph Guldahl | USA |
1940 | Jimmy Demaret | USA |
1941 | Craig Wood | USA |
1942 | Byron Nelson | USA |
1943 | kein Turnier | |
1944 | kein Turnier | |
1945 | kein Turnier | |
1946 | Herman Keiser | USA |
1947 | Jimmy Demaret | USA |
1948 | Claude Harmon | USA |
1949 | Sam Snead | USA |
1950 | Jimmy Demaret | USA |
1951 | Ben Hogan | USA |
1952 | Sam Snead | USA |
1953 | Ben Hogan | USA |
1954 | Sam Snead | USA |
1955 | Cary Middlecoff | USA |
1956 | Jack Burke, Jr. | USA |
1957 | Doug Ford | USA |
1958 | Arnold Palmer | USA |
1959 | Art Wall, Jr. | USA |
1960 | Arnold Palmer | USA |
1961 | Gary Player | Südafrika |
1962 | Arnold Palmer | USA |
1963 | Jack Nicklaus | USA |
1964 | Arnold Palmer | USA |
1965 | Jack Nicklaus | USA |
1966 | Jack Nicklaus | USA |
1967 | Gay Brewer | USA |
1968 | Bob Goalby | USA |
1969 | George Archer | USA |
1970 | Billy Casper | USA |
1971 | Charles Coody | USA |
1972 | Jack Nicklaus | USA |
1973 | Tommy Aaron | USA |
1974 | Gary Player | Südafrika |
1975 | Jack Nicklaus | USA |
1976 | Raymond Floyd | USA |
1977 | Tom Watson | USA |
1978 | Gary Player | Südafrika |
1979 | Fuzzy Zoeller | USA |
1980 | Seve Ballesteros | Spanien |
1981 | Tom Watson | USA |
1982 | Craig Stadler | USA |
1983 | Seve Ballesteros | Spanien |
1984 | Ben Crenshaw | USA |
1985 | Bernhard Langer | Deutschland |
1986 | Jack Nicklaus | USA |
1987 | Larry Mize | USA |
1988 | Sandy Lyle | Schottland |
1989 | Nick Faldo | England |
1990 | Nick Faldo | England |
1991 | Ian Woosnam | Wales |
1992 | Fred Couples | USA |
1993 | Bernhard Langer | Deutschland |
1994 | José Maria Olazábal | Spanien |
1995 | Ben Crenshaw | USA |
1996 | Nick Faldo | England |
1997 | Tiger Woods | USA |
1998 | Mark O´Meara | USA |
1999 | José Maria Olazábal | Spanien |
2000 | Vijay Singh | Fidschi Inseln |
2001 | Tiger Woods | USA |
2002 | Tiger Woods | USA |
2003 | Mike Weir | Kanada |
2004 | Phil Mickelson | USA |
2005 | Tiger Woods | USA |
2006 | Phil Mickelson | USA |
2007 | Zach Johnson | USA |
2008 | Trevor Immelman | Südafrika |
2009 | Ángel Cabrera | Argentinien |
2010 | Phil Mickelson | USA |
2011 | Charl Schwartzel | Südafrika |
2012 | Bubba Watson | USA |
2013 | Adam Scott | Australien |
2014 | Bubba Watson | USA |
2015 | Jordan Spieth | USA |
59 Mal ging der Titel an einen US-Amerikaner, fünfmal nach Südafrika, viermal nach Spanien und dreimal nach England. Zweimal gewann ein Deutscher die US Masters und je einmal Spieler aus Argentinien, Kanada, Wales, Schottland, Australien und die Fidschi-Inseln.