70 % der Linkshand-Golfer sind Rechtshänder (Kategorie I). Nur wenige Linkshänder spielen mit links auch Golf wie z.B. US-Präsident Barack Obama (Kategorie II). Unter welche Kategorie fallen Sie?
Ich falle ganz klar – aber mit einigen Einschränkungen – in die Kategorie I. Ich bin zwar eindeutig Rechtshänder (Schreiben, Kraft, etc.), spüre aber eben auch eine „Zuneigung“ für meine linke Seite. Das drückt sich bei gewissen Tätigkeiten aus, die ich eher mit der linken Hand ausübe und manifestiert sich auch bei den Beinen. Ich bin ein eindeutiger „Linksfuß“ z.B. beim Fußball, oder beim Abspringen. Und zur oben genannten Theorie: Diese Statistik stimmt wirklich? Das finde ich überraschend und doppelt interessant!
(Quelle der Statistik: Dr. Martin Pörtner – Vorsitzender des Vereins N.A.L.G. Germany – National Association of Lefthanded Germany Golfers)
Wann hat Sie der Golfvirus erwischt und war es schwer, dass entsprechende Golfequipment, wie Schläger und einen Golflehrer für „links“ zu finden?
Ich habe mir 1995 den Virus „eigfongt“ (erwischt, eingefangen, ;-), wie wir in Wien zu sagen pflegen. Durch puren Zufall bin ich mitten in den Auwäldern im Nordosten Wiens auf eine kleine, aber feine Driving Range gestoßen. Der Pro – der beste Pro aller Zeiten! – Andreas Benecik war zufällig und ist bis heute Linkshänder (ebenfalls Kategorie I). Er ist übrigens noch heute meine erste Adresse bei den üblichen, wiederkehrenden Totalausfällen. Durch die Kontakte meines Pro´s, konnte ich natürlich auch auf „linkes Material“ zurück greifen. Einziges großes Problem – und das ist es bis heute – bei Schlägertesttagen muss man sich als Linker mit dem Basisprogramm zufrieden geben. Ah und noch etwas – Handschuhe sind auch nicht einfach zu bekommen!
Als Linkshand-Golfer ist man für viele Rechtshandgolfer ein Paradiesvogel – fühlen Sie sich so?
Paradiesvögel sind – vor allem wenn man sie einmal live gesehen hat – wohl mit die schönsten und nachhaltig beeindruckendsten Vögel der Welt – also! Aber im Ernst, egal wie gedacht, es tangiert mich eigentlich nicht, denn ich kann mir nicht einmal im Traum vorstellen rechts zu schwingen – für mich gibt es nichts normaleres als eben links zu schwingen – demnach …
Glauben Sie, dass es viele Golfer gibt, welche linksherum erfolgreicher als rechtsherum wären?
Ein ganz klares NEIN! Ich denke einen Golfschwung muss man fühlen, egal welches Handicap man hat.
Ihr aktuelles Handicap ist 13 – wie oft spielen Sie?
In dieser Region (so ab HCP 15) darf ich bitte korrigierend einwirken. Mein aktuelles HCP ist 12,4! HCP 13! Pahh, wissen Sie eigentlich wie lange es dauert und wie konstant man spielen muss, bis man die paar Zehntel immer wieder auf Neue aus seinem Schwung quetscht??? Glauben Sie das geht so einfach!? Frechheit, Ignoranten! Wir oft ich spiele? Zu wenig! Basta!
Haben Sie einen Lieblings-Golfplatz? Wenn ja, nach welchen Kriterien haben Sie diesen ausgewählt?
In Österreich sind meine beiden Heimatplätze GC Bad Waltersdorf und GLC Ennstal – beide in der Steiermark. Bei beiden Plätzen wechseln offene Löcher mit Fairways zwischen Bäumen und im Wald. Interessantes Design und die Aussicht auf das Land und die Berge, tragen zum positiven Gefühl der sportlichen Erholung stark bei. (und es gibt immer einen guten Wein!) Ein gepflegter Platz ist für mich natürlich auch ein entscheidendes Kriterium. Im Ausland fällt mir spontan Santo da Serra auf Madeira ein. Unglaublicher Ausblick – „ne tolle Wiese“!
Unter den Professionals gibt es einige Linkshandgolfer, Bob Charles (Golflegende), Phil Mickelson (PGA-Tour) oder Mike Weir (PGA-Tour) – fühlt man sich ihnen eher verbunden als prominenten Rechtshandgolfern oder spielt es keine Rolle?
Bei mir spielt das eigentlich keine Rolle. Wenn einer der Jungs mal gewinnt, dann hört man im Freundeskreis vielleicht einmal einen Spruch. Die letzte „Euphorie“ war glaub ich Mickelson´s Majorsieg …?!
Wer ist Ihr Lieblingsgolfer und warum?
Ernie Els als Vertreter der „alten Schule“ – what a smooth swing! Und Ian Poulter, dem ich einfach als Gesamtpaket gern zusehe.
„Lust auf Golf“ hieß eine 18teilige Mini-TV-Serie, welche Sie entwickelt haben. Welche Golfthemen waren Ihnen wichtig?
Das ist schon etwas länger her. 1997 war Golf in Österreich ein kleiner, aber boomender Sport/Spiel. Ich war bereits seit 2 Jahren leidenschaftlich golfinteressiert. Die Serie hat sich mit Etikette, vom Durchspielen lassen bis hin zu Pitchmarken ausbessern, beschäftigt – heute ebenso ein heißes Thema!
Was gefällt Ihnen am meisten beim „Golf mit links“?
Das man – weil man ja in den meisten Fällen, den anderen Flightpartnern am Abschlag den Rücken zukehrt – von den Damen im Flight, immer so nette Komplimente über das eigene, natürlich knackige, Hinterteil bekommt.
Mehr zu Peter Tichatschek unter www.tichatschek.com
Wer den Moderator live sehen möchte: In der kabarettistischen Show „Cafe Latte“ gehen die drei Freunde „Tichatschek, Hauptmann & Filius“ mit dem ganz normalen Alltag verbal zur Sache. Termine (leider noch nicht in Deutschland) unter: www.cafe-latte.at