September 2009 veröffentlichten wir unseren ersten Artikel über das Legends Golf & Safari-Resort in Südafrika. Tausende von Golfern lasen den Artikel und googelten nach dem 19. Loch auf dem Hanglip Mountain. In 360 Höhenmetern einmal abzuschlagen – was für ein Golfabenteuer! Für einen Schweizer Amateurgolfer wurde der Golfurlaub allerdings zum Golf-Disaster. (Namen wurden von der Redaktion geändert).
‚Nachdem wir den wirklich pompösen Eingang mit vier Damen an der Reception passiert hatten, holte uns die Realität schnell ein. Meine Einschätzung: Hier hat sich jemand übernommen. Geplant war wohl ein riesiges Resort, den Investoren scheint aber das Geld ausgegangen zu sein. Und wohl auch die Gäste, denn wir haben außer uns nur noch ein paar wenige Personen gesehen. Ein Viertel des Resorts ist eine Baustelle, ein Viertel sind Provisorien, der Rest steht einigermassen. Zwischen den Bungalows des Resorts wächst Alles ein, einen Gärtner gibt’s wohl nicht. Der Begriff ‚trostlos‘ umschreibst das wohl am besten. Unsere Suite in einem der Bungalows sah, obwohl ziemlich neu, bereits abgenutzt aus. Zerkratzte Badewanne, verkalkte Dusche, abgerissene (vermutlich Seifenhalter) im Badezimmer. Ansonsten war die Suite geräumig, modern eingerichtet und sauber.‘
Golf: Das Clubhaus ist eine Bauruine, der Pro-Shop und das Restaurant in einem Provisorium untergebracht. Der 18 Loch-Signature-Kurs selbst ist wunderschön gelegen, die Fairways jedoch nur mit Winterrules vernünftig bespielbar. Zu rau und voll von Tierkot, der, zumindest zum Teil, sicher schon seit Tagen da liegt. Die Bunker sind in einem erbärmlichen Zustand. Hart wie Beton, teilweise fast ganz ohne Sand und eingewachsen. Die Greens sind top gepflegt und schön. Einen Ballwascher oder eine Abschlagtafel sucht man vergebens. Wäre dieser Platz gut unterhalten, wäre er eine Sensation. Aber dazu fehlt vermutlich auch das Geld. Der kleine Tribut-Course, zehn weltberühmte Par-3 Löcher wurden hier nachgebaut, ist noch viel schlechter gepflegt.
Extreme 19th: Das ‚tougheste‘ Par3 der Welt
‚Der Helikopter sei defekt, ein Ersatz nicht zu organisieren‘, erzählte man Martin S. Der versprochene Ersatzhelikopter kam leider auch an keinen der weiteren Tage, dass es für alle Gäste nicht möglich war, das 19.te Golfloch, welches mittlerweile weltberühmt ist, zu spielen. Ein Trostpflaster für den europäischen Golfer: Nach zwei Monaten und unzähligen Beschwerden zahlte das Legend-Management in Pretoria die zu viel bezahlte Greenfee zurück.