Bereits der erste Turniertag stand nicht unter guten Vorzeichen. Ein paar Rüpelgolfer haben sich einfach hinter die Clubabsperrungen gedrängt und hatten mit iPhone Bilder gemacht, ohne diese auf lautlos zu stellen. So störte man Martin Kaymer mehrere Male beim Schwung. Am zweiten Turniertag kam es noch dicker: Als Martin Kaymer seinen Spind öffnete, waren seine Golfschuhe nicht mehr da! Man könnte meinen, dass ist ja nicht so schlimm, zieht man einfach ein paar neue an, aber es waren spezielle Einlagen in den Golfschuhen, welche für Martin Kaymer extra angefertigt wurden. ‚Die ersten vier Löcher ging Martin wie eine Rakete ab’, erzählte Flight-Partner Marcel Siem nach der Runde im Presse-Interview-Raum. An vier Löchern spielte er ein Birdie, dass man meinen könnte, er steckte den Diebstahl mit Bravour weg, doch dann der Einbruch. Mit einer 73er Runde konnte er nicht zufrieden sein, denn damit hat er den Cut verpasst. Für alle die Martin Kaymer am Samstag oder Sonntag live erleben wollten folgender Hinweis: Die nächste Möglichkeit Martin Kaymer live zu erleben ist das Einladungsturnier von Schücco die Schüco Open 2012 auf Gut Kaden am 29., 30 Juli 2012.
Herr Kaymer, Sie sind heute gut gestartet, aber trotzdem hat es nicht gereicht. Woran lag es?
Martin Kaymer: ‚Das habe ich mir natürlich anders vorgestellt und hatte mir für die BMW International Open mehr vorgenommen. Aber nach der harten Major-Woche bei den US Open war ich müde und kam hier nicht richtig in Tritt. Die heutige Runde hat sehr gut begonnen, aber auf den zweiten Neun lief es dann einfach nicht gut genug.’
Was ist genau falsch gelaufen?
Kaymer: ‚Es ging eigentlich in beide Richtungen. Viele Bälle sind nach links und rechts weggegangen, nur wenige kamen wirklich ins Ziel. Es ist schwer zu sagen, woran es lag. Auf der Driving Range habe ich die Bälle gut getroffen, auch in der vergangenen Woche habe ich gut gespielt. Aber hier ist irgendwie nichts zusammengelaufen.’
Hat der Jetlag Sie ‚gehandicapt’?
Kaymer: ‚Dieses Mal ist es mir sehr schwer gefallen, innerhalb kürzester Zeit auf zwei Kontinenten zu spielen. Vielleicht sollte man für das Turnier einen neuen Zeitpunkt wählen, vielleicht eine Woche vor British Open?’
Werden wir Sie am Wochenende noch mal hier auf der Anlage sehen?
Kaymer: ‚Das weiß ich noch nicht. Ich werde erst einmal schlafen, schlafen, schlafen. Am Abend gehe ich auf die Players‘ Party und sehe hoffentlich Deutschland gewinnen. Und dann geht es ins Bett. Ich werde den verbliebenen Deutschen, allen voran Marcel (Siem) und Bernhard (Langer), die Daumen drücken. Ich hoffe, dass sie sich im Klassement noch weiter nach oben schieben.’
Wie beurteilen Sie den Wechsel des Turnierstandorts von Eichenried nach Pulheim?
Kaymer: ‚Es war schön, wieder vor der eigenen Haustür zu spielen. Ich finde den Wechsel der Standorte gut. Sportlich lief es zwar für mich nicht nach Plan. Trotzdem hat BMW mit diesem Turnier wieder viele neue Leute angesprochen und ich denke, dass es der richtige Schritt gewesen ist, um das Turnier weiterzuentwickeln und noch größer zu machen.’
Ist es schade, dass es nur ein Turnier in Deutschland gibt?
Kaymer: ‚Wir haben viele große und erfolgreiche Unternehmen, die Turniere unterstützen könnten. Es waren einmal drei oder vier Turniere. Ich denke, dass wir alle froh sein können, dass sich BMW so stark involviert und dass wir BMW haben.’
Für den Diebstahl seiner Golfschuhe hatte er keine Worte, nahm es aber mit Humor: ‚Vielleicht kann mir der Langfinger wieder meine Einlagen in den Spind zurück legen bzw. sollte diese beim nächsten Mal nicht wieder mit nehmen!’