Der größte Golfer aller Zeiten wird heute 70. Sein Rekord von 18 Major-Siegen ist ehrfurchtgebietend. Seine großen Gegner sind das ‚Who is Who‘ der Golfgeschichte: Gary Player, Arnold Palmer, Lee Trevino, Johnny Miller bis zu Tom Watson. Doch Nicklaus hat sich seit einigen Jahren auch als Golfplatzdesigner einen großen Namen gemacht. Über 300 Golfplätze hat er weltweit designed und dieses Jahr wird er wohl den exklusivsten Golfplatz der Welt erschaffen, welchen er gerade für den russischen Milliardär Ismailov und seinem Mardan Palace in der Türkei baut. Ein aufregendes Golferleben mit einer wunderbaren Lebensgeschichte!
Seine ersten Golfversuche machte er mit zehn Jahren in dem Golfclub Scioto Country Club in Columbus (Ohio), in welchem sein Vater Mitglied war. Er spielte auch gern Baketball, studierte an der State University in Ohio und gewann im Alter von 19 Jahren bereits die US Amateur Meisterschaft 1959. Zwei Jahre später ging er als Sieger der NCAA-Einzelmeisterschaften nach Hause. In den 60er Jahren prägten die Rivalitäten zwischen Nicklaus, Palmer und Gary Player (‚The Big Three‘ genannt) das Jahrzehnt.
1961 wechselte Nicklaus ins Profilager und nahm ab 1962 an der Tour teil. 1963 gewann er im Dallas Athletic Club bei drückender Hitze sein erstes PGA-Event und 1966 verteidigte er als erster Golfer überhaupt einen Mastertitel, welchen er auch einheimste. 1966 gelang ihm ein zweiter großer Sieg bei den British Open in Muirfield, mit welchem er mit blutjungen 28 Jahren seinen Grand Slam errang. (Im Golf setzt sich der Grand Slam aus dem Gewinn der vier wichtigsten Turniere (Majors) in einem Kalenderjahr zusammen. Derzeit handelt es sich dabei um das Masters-Turnier in den USA (Augusta, Georgia), die Open Championship (Großbritannien), die US Open sowie die PGA Championship (beide in den USA).
Ab da an konzentrierte sich Nicklaus auf die Majors, eine Strategie, welche Tiger Woods ihm nachmachte. Bis in die 70er galt Nicklaus als bester Golfer aller Zeiten. Mit seinem Sieg der PGA in Canterbury 1973 brach der den Bobby Jones Rekord von 13 Major-Titeln. 2005 verabschiedete er sich bei der British Open in St. Andrews, wo er 1970 und 1978 gewonnen hatte, vom Profigolf. Man sagte ihm wie keinen zweiten Golfer drei herausragende Eigenschaften zu: extreme Kraft, perfekte Konzentration und ausgezeichnetes Lesen der Fairways und Grüns. Nicklaus Übergang vom Tourpro zum Golfplatz-Architekten ging fließend, obwohl man als Platzarchitekt teils Golfer, teils Künstler, teils Mathematiker sein muss. Nicklaus scheint es in die Wiege gelegt worden zu sein, denn er wurde auch unkompliziert Mitglied in der Golf Course Architects Society of America, welche durch strikte Aufnahmekriterien nur eine Hand voll Spieler hat. Ist man ein toller Golfspieler, bedeutet dies nicht, dass man auch ein guter Designer ist. Drei seiner Kurse sind unter den Top 100 der Welt.
Nicklaus spektakulärster Schlag
1972 auf dem Golfplatz von Pebble Beach am Tee 17 nahm Nicklaus durch den starken Gegenwind sein 1er-Eisen für den Abschlag. Der Golfball traf die Flagge. Ergebnis: ein Birdie, welches ihm zum Sieg verhalf.
Nicklaus spannendstes Duell mit Tom Watson
1977 auf dem Golfplatz Ailsa-Links in Turnberry fand das erste Open-Turnier der Saison statt. Watson und Nicklaus setzten sich in der dritten Runde vom übrigen Feld mit der gleichen Anzahl von 65 Schlägen ab. Im Finale lag Nicklaus bis zum 16. Loch mit einem Schlag in Führung. Watson holte ihn durch einen Super-Putt ein und überholte ihn am Loch 17 durch ein Birdie. Am 18.ten Loch verpatzte Nicklaus den Abschlag und landete im Rough. Doch sein zweiter Schlag landete auf dem Grün und mit einem 10-Meter-Putt schaffte er noch ein Birdie. Es reichte allerdings nicht für den Sieg, denn Watson schaffte auch ein Birdie und wurde mit einem Schlag Vorsprung der Sieger.
Woher stammt der Spitzname ‚The Golden Bear‘?
Am Anfang seiner Karriere war Nicklaus ein bißchen dick, trug schlabbrige Klamotten und legte auf seine Haare nicht besonders viel Wert. Doch über die Jahre entwickelte er sich zum ‚The Golden Bear‘, denn er nahm ab, kleidete sich sehr modisch und ließ sich einen flotten Haarschnitt verpassen.
Spielen Sie 18 Löcher Nicklaus größter Fairway-Kreationen: Golfplatz Bears Best Atlanta
Natürlich hat Jack Nicklaus viele Plätze designt, der Bears Best etwa 30 Autominuten von Atlanta in Edinburgh zählt zu den ‚Top Ten Courses you can play in America‘. Hier spielt man 18 Löcher, welche zu 18 verschiedenen Golfplätzen weltweit gehören, welche Nicklaus designed hat und welche zu seinen spektakulärsten Löcher in seiner Geschichte als Golfplatzdesigner gehören. Unter der Woche zahlt man ca. 31 € Greenfee. Adresse: Aldeburgh Drive Suwanee, GA 30518, United States, Tel. +1 678 7142582, www.bearsbest.com
Loch # 1 (St. Mellion Hotel Golf & Country Club # 10, England)
Es ist ein Par4 von mittlerer Länge. Man spielt 100 Meter bergab vom Abschlag bis zum Grün mit einem sehr schmalen Fairway.
Loch # 2 (Sherwood Country Club # 10, California)
Ein kurzes Par4 Dogleg links – auf beiden Seiten von Bäumen geschützt. Ein Bunker befindet sich kurz vor dem Grün in der Mitte des Fairways, links vom Grün und rechts steht eine große Eiche. Longhitter werden versucht sein, hier das Grün direkt anzuspielen.
Loch # 3 (Spring Creek Ranch # 13, Tennessee)
Das 165 Meter lange Par3 wird durch ein trockenes Flussbett für manchen Golfer zur Schläger-Wahl-Frage. Zusaätzlich wird das Grün durch einen großen, tiefen Bunker linker Hand geschützt und zwei Bunker auf der rechten Seite geben der Golfer-Psyche auch jede Menge Arbeit.
Loch # 4 (Old Works Golfplatz # 2, Montana)
387 Meter, Par4, Dogleg rechts. Bunker mit schwarzen Sand sind hier nicht nur fürs Auge eine Besonderheit. Wer schon einmal auf Teneriffa gegolft hat, wird wissen, daß das schwarze vulkanische Sandgestein noch einmal eine andere Hausnummer ist als den Golfball aus normalen Sand zu schlagen.
Loch # 5 (The Golf Club of Purchase # 5, New York)
Ein großes Feuchtgebiet muß man gekonnt umspielen.
Loch # 6 (Muirfield Village Golf Club # 12, Ohio)
155 Metern spielt man bei diesem schönen Par-3 ausschließlich über dem Wasser von einem erhöhten Tee. Das Grün ist sehr klein, wird durch Bunker vorn und dahinter geschützt und ein steiler Hang hinter dem Grün macht es auch nicht unbedingt einfacher. Hier ist Golf-Maßarbeit gefragt.
Loch # 7 (Shoal Creek Country Club # 3, Alabama)
Ein Par5 mit 557 Metern mit sehr schmalen Fairway, welches für Longhitter nicht unbedingt geeignet ist außer man beherrscht Eisen 1 bis 4. Nach Nicklaus-Manier wird das Gründ von tiefen Bunkern links und rechts bewacht.
Loch # 8 (Der Club Nevillewood # 9, Pennsylvania)
Dieses mittellange Par4 spielt man leicht bergauf auf einem wirklich breitem Fairway. Oben angekommen sieht man dann die Gefahr: drei Teiche, welche von Nicklaus vor dem Grün und rechts gleich daneben platziert wurden.
Loch # 9 (TPC of Michigan # 7, Michigan)
Ein mittlerer Länge eines Par5, trotzdem muß man beim Abschlag die drei Bunker auf der rechten Seite gut im Auge haben. Auch hier wird das Grün von drei teuflischen Bunkern bewacht.
Hole # 10 (Mount Juliet # 15, Irland)
Der Golfplatz ‚Mount Juliet‘ ist ein typischer Parkland-Golfplatz, welcher von jedem Professional höchstes Lob erntet. Tiger Woods attestierte diesem Platz die besten Grüns, Ernie Els gewann 2004 die Amerivan Express World Championship. Dieses kurze Par4 erfordert den präzisen Einsatz von mittel-bis kurzen Eisen und am Ende fragt man sich doch, ob man doch lieber den Driver genommen hätte! Nein!
Hole # 11 (PGA National # 15 – Championship Course, Florida)
Ein 177 Meter langes Par3, welches komplett von Wasser rechts und Sand links eingerahmt wird.
Hole # 12 (Gleneagles # 18 – PGA Centenary Course, Schottland)
Die Schwierigkeit dieses Par5 liegt in der Welligkeit des Fairways. Egal wo man auf den 523 langen Metern landet – der Ball liegt entweder leicht in der Mulde oder am Hang. Dieses Par5 ist nicht zu unterschätzen!
Hole # 13 (Muirfield Village Golf Club # 3, Ohio)
Ein Par4 von mittlerer Länge, welches mit einem Dogleg nach links beginnt. Dahinter verstecken sich jede Menge Bäume. Hier gehört eine Portion Glück dazu, wo man liegt, denn der zweite Schlag ist der alles entscheidende. Das Grün wird von vier Bunkern umsäumt und wellige Hänge machen geben nicht viel Freiraum für die Landung.
Hole # 14 (# 17 Gouverneure Club, North Carolina)
Mit 565 Meter ist das 14. Loch das längste Par-5 von Bears Best Atlanta. Zuerst gehts bergauf, beim zweiten Schlag gehts den Berg hinunter.
Hole # 15 (Sherwood Country Club # 1, Kalifornien)
Von der Länge ist es ein mittleres Par4. Tiefe Bunker links und rechts bewachen hier das hügelige Grün, welches obendrein noch sehr klein ist.
Hole # 16 (Elk River Club # 7, North Carolina)
Ein Signature Hole wie aus dem Bidlerbuch. Man schlägt bei diesem Par3 mit einem Höhenunterschied von 35 Metern auf ein malerisches Grün, welches natürlich von Jack Nicklaus durch vier Bunker geschützt wird. Hier zählt der perfekte Chip!
Hole # 17 (Gleneagles # 3 – PGA Centenary Course, Schottland)
Ein Par4 mit Dogleg rechts gleich beim Abschlag. Drei Bunker bewachen die rechte Fairway-Seite und der zweite Schlag geht bergauf zum Grün, welches man nicht sehen kann. Dafür sind die beiden Bunker rechts und links ganz groß in der Scorekarte zu sehen!
Hole # 18 (Castle Pines Golf Club # 18, Colorado)
Mit 11 Fairway-Bunker hat man an schlechten Golftagen das Pech, mindestens in zwei auf den 416 Metern des Par4 zu landen. Hat man sie passiert, warten schon die nächsten am Grün von allen Seiten.