Golf hat nicht nur durch Corona einen Boom erlebt, auch in den letzten Jahren sieht man vor allem international immer mehr Golfspieler. Auch der Zuspruch Seitens der Zuschauer steigt. Zwar fanden die meisten wichtigen Turniere in den letzten 12 Monaten aufgrund von Corona ohne Zuschauer statt, doch die TV-Einschaltquoten haben außerhalb Europas wieder angezogen. Wegen des steigenden Interesses am Golfsport sind in den letzten Jahren Milliardensummen in die Sportart geflossen. Dabei hat sich die Sportart auf den verschiedenen Kontinenten unterschiedlich entwickelt. Dies wiederum führte zu einer nicht mehr so aussagekräftigen Weltrangliste.
Viele Experten führen auf, dass die offizielle Weltrangliste des Golfsports einer deutlichen Überarbeitung bedarf. Das Ranking stellt nicht den aktuellen Leistungsstand dar und sei durch seine Errechnung nicht mehr aussagekräftig. Die Weltrangliste des Sports ist in ihrer heutigen Form seit 1986 in Kraft. Das Ranking-Board, das aus sieben Personen besteht, soll noch diesen Monate zusammenkommen, um über möglicher Veränderungen der Golfrangliste zu diskutieren.
Wie errechnen sich die Punkte für die Golf Weltrangliste?
Aktuell wird die Anzahl der Punkte der Golfer durch die Zahl der gespielten Turniere dividiert und die Golfer dann in entsprechender Reihenfolge aufgelistet. Die Anzahl der Punkte hängt neben der Leistung auch mit der Wertigkeit des jeweiligen Turniers ab. Da die Weltrangliste Basis für die Qualifikation für die wichtigen Turniere ist und die Profis, die an finanziell lukrativen Events teilnehmen, deutlich bevorteilt sind, soll das Ranking überarbeitet werden. Somit wäre die Chance auf die Teilnahme an prestigeträchtigen Turnieren für die Spieler, die bei weniger lukrativen Events, wie der European Tour oder der Sunshine Tour antreten, größer.
Aktuell führt der Amerikaner Dustin Johnson das World Golf Ranking an. Dieser galt auch beim Masters in Augusta Mitte April als einer der Favoriten bei den Experten von bwin Sportwetten. Doch der Titelverteidiger und „beste Golfer der Welt“ scheiterte am Cut.
Inwieweit das System der Errechnung geändert werden soll, ist nicht bekannt. Es wird darüber diskutiert, auch die Stärke des Teilnehmerfeldes in die Berechnung einzubeziehen. Ziel ist es, eine aussagekräftigere Liste zu erstellen. Da auch finanzielle Interessen eine Rolle spielen, wird es schwer sein, eine geeignete Lösung zu finden. Viele Profis drängen schon länger darauf, die einzelnen Touren zu einer „World Tour“ zusammenzufassen, um Golf international zu stärken und die Chancengleichheit zu verbessern. Dies wäre für die internationalen Golfsportler und Fans sehr gut. Ob die PGA Tour in den USA jedoch das unterstützt, ist fraglich. Immerhin würden sie damit die PGA Tour als wichtigste Tour der Welt schwächen.