Frankfurt/Main (dpa/tmn) – Ein Spaziergang im Grünen, gelegentlich einen Ball schlagen, und dann ab ins Clubhaus auf die Terrasse? Ganz so entspannt geht es beim Golf nicht zu, allen Klischees zum Sport: Golf ist Sport. Allerdings ist die Belastung dabei auch nicht zu intensiv – und damit ideal für die etwas Älteren.
«Es gibt inzwischen eine Reihe von Studien, die belegen, dass Golf ein guter Sport für Senioren im Hinblick auf eine wirksame Prävention ist», sagt Prof. Herbert Löllgen, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). Die Belastung sei am ehesten mit dem Nordic Walking vergleichbar. ‚Es gibt definitiv einen Trainingseffekt, der vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Beispiel schützt.‘
Am meisten profitieren Golfer, die früh mit dem Training anfangen. Späteinsteiger haben aber auch etwas vom Golfen – wenn sie grundsätzlich fit genug dafür sind. ‚Jenseits der 65 sollte man sich vorher aber einmal vom Arzt durchchecken lassen – nicht nur mit Blick auf Herz und Kreislauf, sondern auch auf die Gelenke.‘
Golf auch gut für Arthrose Patienten?
Denn vor allem für die Schultern, die Arme und den Rücken kann Golf auch belastend sein. «Das gilt aber nur, wenn die Technik nicht stimmt», erklärt Löllgen. «Daher sollten gerade etwas Ältere sich gründlich von einem Trainer einweisen lassen.» Mit der korrekten Technik können dann sogar Arthrose-Patienten rauf aufs Grün. Denn moderate Bewegung ist für sie gesünder als völliger Stillstand.
Übertreiben sollten es gerade die Älteren aber nicht – auch wenn sie im Ruhestand reichlich Zeit für Golf hätten. Löllgen empfiehlt zwei bis drei Runden pro Woche, dazu leichtes Ausdauer- und vor allem Krafttraining, zum Stabilisieren der Gelenke. «Und für Regentage und den Winter sollte man sich auch ein Alternativprogramm suchen – vielleicht geht man schwimmen, oder man hat ein Ergometer zu Hause», sagt der Experte. «So bleibt man dann auch fit für das Golfspielen.»