Ein häufiges Thema auf dem Golfplatz ist die Angst vor einem Bandscheibenvorfall. Gerade Golfer, die in der Vergangenheit schon eine Begegnung mit dieser Verletzung hatten oder derzeit akut Rückenbeschwerden haben, machen sich oft Sorgen. ‚Diese Sorgen sind nicht vollkommen unberechtigt‘, sagt Fitness-Ökonom Thorsten Busch, welcher für exklusiv-golfen.de einen Bandscheibenvorfall einmal von allen Seiten beleuchtet!
Zwar ist die Belastung auf die Bandscheiben beim Heben schwerer Lasten größer als beim Golfen, dennoch ist die Art der Bewegungsausführung während des Golfschwungs für vorgeschädigte Bandscheiben ungünstig.
Sind die Bandscheiben intakt und die Wirbelsäule gerade, können die Bandscheiben auch großen Druck gut abfedern ohne Schaden zu nehmen. Ist die Wirbelsäule nach vorne gebeugt, wirkt der Druck einseitig auf die Bandscheibe und der Gallertkern im Inneren wird nach außen gedrückt. Wirkt dabei eine große Last auf die Wirbelsäule und ist die Bandscheibe vorgeschädigt, kann der Gallertkern die äußeren Faserknorpelringe durchbrechen und austreten. In diesem Moment spricht man von einem Bandscheibenvorfall. Zwar sind im Golfsport keine großen Lasten in vorgebeugter Haltung zu heben, allerdings bewirkt die Rotation in leichter Vorbeugung einen sehr punktuellen Druck auf die Bandscheibe, wodurch der Gallertkern stark nach außen gedrückt wird. Gerade bei einer schlechten Technik und starker Krümmung des Oberkörpers steigt diese Beanspruchung.
Gesunde Bandscheiben können bei ausreichender Technik der Herausforderung des Golfschwungs ohne Probleme standhalten. Ist die Technik nicht gut, kann auch die gesunde Bandscheibe auf Dauer Schaden nehmen. Daher ruhig auch mal den Golftrainer auf eine ‚gesunde‘ Technik ansprechen. Denn man möchte ja auch im hohen Alter noch Golf spielen können. Wenn Bandscheibenproblematiken schon vorliegen, ist eine ärztliche Rücksprache dringend zu empfehlen, um kein Risiko einzugehen. Ich möchte Ihnen jetzt aber auch keine Angst machen, sodass Sie die Lust am Golfen verlieren. Mein Anliegen ist es, Sie für dieses Thema zu sensibilisieren, denn man kann hervorragend präventiv arbeiten.
Ein Ausgleichtraining kann einem jeglichen Grund für Sorgen nehmen. Dabei geht es hauptsächlich um eine Kräftigung der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur. Wichtig ist, dass dies nicht nur die Rückenmuskulatur einschließt. Extrem wichtig zur Stabilisierung ist die Bauchmuskulatur. Eine gut trainierte gerade, als auch die oft im Training vergessene, schräge Bauchmuskulatur sind elementare Bestandteile einer gesunden Wirbelsäule. Legt man den Schwerpunkt nur auf die Rückenmuskulatur entstehen Disbalancen, die sogar schädlich sind. Auch die Brustmuskulatur muss mit beachtet werden. Dies richtet sich vor allem an die Damen, die diesen Bereich oft meiden. Denn der obere Teil der Wirbelsäule möchte ebenfalls von beiden Seiten gleichmäßig gestützt und gesichert werden.
Ein weiterer wichtiger Muskelbereich, den man gern vergisst, wenn man an ein Training denkt, das die Gefahr des Bandscheibenvorfalls (also eines Rückenproblems) verringern soll, ist die Bein- und Gesäßmuskulatur. Die Beine sind der erste Kontakt zum Boden. Alles, was in den Beinen versäumt wird abzufangen, muss im Anschluss die Wirbelsäule ausgleichen. Umgekehrt kann ein stabiler Stand mit einer gut funktionierenden Gesäßmuskulatur helfen Belastungen, die auf die Wirbelsäule einwirken, besser zu verarbeiten.
Für die Golfer unter uns, die noch etwas Motivation für diese Präventivmaßnahmen brauchen: Ich kann Ihnen versprechen, dass eine gut trainierte Muskulatur Ihrer Schlaglänge gut tun wird. Ihr Thorsten Busch