Gleich fünf Linkscourse an der englischen Devon-Küste sind für Golfer nicht nur ein wahres Golf-Paradies. Sie erzählen alle Golf-Geschichte, wird einer dieser Golfplätze 2015 sogar 150 Jahre alt. Welche Golf-Celebrities hier schon gespielt haben und was die Golfplätze so besonders macht – wir haben uns alle näher angeschaut.
Gegründet 1890 ist Golf Somerset’s Burnham and Berrow besonders für seine verschiedenen Sandhügel bekannt, welche nicht einfache Sandhügel sind. Durch die vorherrschenden Südwestwinde, die vom Atlantik wehen und ständig ihre Richtung ändern, muss man immer mit einer frischen Brise gemischt mit Sand rechnen. Der Kurs hat sich im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickelt. Das heutige Layout ist größtenteils die Arbeit von Harry Colt. Der erste Architekt war der legendäre JH Taylor, fünfmal Open Champion, der den Kurs als ‚einen der sportlichsten Kurse, den man sich vorstellen kann‘ beschrieben hat. Burnham and Berrow hat eine Reihe von renommierten Amateurturnieren ausgerichtet. Die beiden größten waren der R&A Boys Championship 2011 und die Brabazon Trophy.
Fährt man die Devon Küste etwas weiter runter, stößt man auf Saunton. Ein kleines Dorf welches im Schatten der riesigen Sanddünen von Braunton-Burrows liegt. Als der Saunton Golf Club 1897 eingeweiht wurde, legte man das lokale Postamt mit dem Clubhaus zusammen. Typisch englisch und urig, was für etwas Unkonventionelles steht. Die beiden Meisterschaftskurse ‚Ost‘ und ‚West‘ gelten als die sportlichsten und besten Golfplätze in Südengland. 1997 siegte hier der damals 17-jährige Sergio Garcia die britische Jugendmeisterschaft genau zwei Jahre vor seinem Ryder Cup Debüt. Der Saunton Golf Club zählt zu den Top 100 Golfplätzen der Welt.
Der 1864 eröffnete Royal North Devon im Badeort ‚Westward Ho!‘, welcher zu Englands ältesten Link-Plätzen zählt, feiert 2015 seinen 150. Geburtstag. Das Besondere: Der Golfplatz hat sich über 150 Jahre kaum verändert, und die 18 Löcher zu spielen ist wie ein Schritt zurück. Man erlebt Golf, wie es im viktorianischen England gespielt wurde. Außerdem gehört das ganze Gelände zur Gemeinde und manchmal weidet hier Vieh. JH Taylor, welcher Burnham and Berrow designte, startete in Royal North Devon seine Karriere als Caddie, Profigolfer und beendete sie später als Clubpräsident. Das Clubhaus beherbergt deshalb auch Erinnerungsstücke aus vergangenen Golfzeiten, wie man sie aus Augusta kennt. Diese sollte man sich anschauen.
Cornwalls St. Enodoc ist ein weiterer Links, bei dem gilt: ‚einmal gespielt, unvergessen!‘ Gegründet 1890 und entworfen von James Braid hat man eine fantastische Aussicht über die Dünen, den River Camel bis zum Atlantik. Der Church-Course ist nach der normannischen Kirche, welche mitten des Kurses steht, benannt. Der Church-Course ist für einen spektakulären Pot-Bunker berühmt, welche in den Hügeln angelegt sogar die Sicht zum Wasser verdeckt. Mit den Namen ‚Himalaya‘ gilt der Bunker als höchst gelegensten Bunker Europas. Im Laufe der letzten vier Jahre wurde der Kurs mehrere Male überarbeitet – inklusive neuer Tees, den St. Enodoc hat die Ehre, im Juli 2014 die Frauen-Amateurmeisterschaft auszutragen.
Über den Camel River von St. Enodoc und über den majestätischen Trevose Head, der im Atlantik mündet, liegt der Trevose Golf & Country Club im nordwestlichen Cornwall. 2008 wurde die berühmte English Amateur StrokePlay Championship (Brabazon Trophy) ausgetragen. Mit nur einer schwache Brise bietet der 7,168-Yard-Championship gute Scoring Möglichkeiten, besonders mit 3 par 5’s an, aber der Charakter des Kurses verändert sich, wenn die Winde vom Meer aufkommt. Im Sommers bekommt man hier ohne vorherige Anmeldung keine Startzeit. Vom Tee 1 hat man einen schönen Blick über den gesamten Golfplatz und nur auf den ersten neun Löchern spielt man drei Löcher entlang des Wassers. Die zweiten 9 Löcher gehen landeinwärts und sind nicht so spannend wie die ersten ‚9‘.