Corona hat dem deutschen Golfmarkt ein Wachstum beschert. Diese Ruhe inmitten unberührter Natur schätzen auch immer mehr Amateurgolfer. Sportlich aktiv zu sein und Stress abzubauen ist auch die Ausrichtung vieler neuer Resorts. Spezielle Urlaubs-Angebote mit Golf waren dabei vor Corona sehr beliebt. Viele deutsche Golfplätze bieten generell für Anfänger Schnupperkurse und spezielle Trainerstunden an. Außerdem gibt es seit 2013 auch einen bundesweiten ‚Tag der offenen Tür‘ – einheitlich auf allen Golfanlagen – welcher speziell für Golfanfänger eine gute Gelegenheit bietet, dem Lieblingsgolfclub einen Besuch abzustatten!
Für den Einstieg in den Golfsport haben wir die wichtigsten Tipps für den erfolgreichen Start in die neue Lieblingssportart hier aufgeführt. Bei der Auswahl der Themen haben wir uns auch an den Golf-Weisheiten von Harvey Penick orientiert. Er war über 60 Jahre lang einer der erfolgreichsten Golflehrer. Drei Generationen berühmter Golfer hat er unterrichtet. Alle seine Erfahrungen hat er in ein kleines Buch geschrieben – mit den Fehlern, Eigenheiten und Fortschritte seine Schützlinge. Wer mit Golf anfängt, sollte sich zum mentalen Einstieg das Buch besorgen!
Welcher Golfplatz ist ideal für Golf-Anfänger?
Es gibt hier weltweit eine einheitliche Regel, welche man schätzen lernt, wenn einem der Golfvirus gepackt hat. Diese besagt, dass der beste Golfplatz der am nächstgelegenste Golfclub vom Wohnort ist. Besonders in Bayern, dem Bundesland mit den meisten Golfplätzen, ist die Auswahl sehr groß. Ob leicht oder schwer, kurz oder lang, öffentlich oder privat – man muss den Golfschwung oft üben und liegt der Golfplatz zu weit weg, fährt man für eine halbe Stunde erst gar nicht los. Um den idealen Platz zu finden, lohnt es sich, eine kleine Internetsuche zu starten. Da die Preise der Mitgliedschaften je nach Ort und Ausstattung stark variieren, sollte man nach einem Schnupperjahr fragen!
Ein Schnupperkurs oder Probetraining vorab
Zum Einstieg in den Golfsport eignen sich perfekt Schnupperkurse oder spezielle Anfängerstunden. Diese bietet jeder Golfclub mit Lehrer oder ein Golftrainer in einem Club an. Meistens geht man für die ersten Golfschwünge nur auf die Driving-Range. Erst viel später, wenn man einige Grundlagen wie das Putten, kurzes Spiel oder die Drives beherrscht, geht es auf den Platz. Hier fällt noch keine Greenfee an, welche Golfmitglieder sowieso nicht zahlen müssen. Dieser Eintrittspreis ist grundsätzlich für alle Spieler fällig, die kein Mitglied im jeweiligen Golfclub sind. Schwarzspieler gibt es eigentlich nicht unter Golfern, denn wenn man sich eine Sportverletzung zuzieht oder jemanden versehentlich mit dem Golfball trifft, zahlt die entsprechende Versicherung.
‚Learning by watching – unbedingt Golf-Profis anschauen
Wie bei allen Dingen im Leben ist Nachahmen auch beim Golfen eine sehr gute Idee, um schnell besser zu werden. Golfprofi Phil Mickelson – gerade hat er wieder ein Major gewonnen – ist nicht von Natur aus Linkshänder. Er schaute auf der Range seinen Vater zu und stellte sich vor ihn, um seinen Schwung einfach nach zu machen. So wurde er zum Lefty, der Ausdruck für Golfer, welche Linkshänder sind.
Mittlerweile werden viele der großen Turniere live auf Streaming-Portalen übertragen. Eine Chance, sich von zuhause aus, oder am Smartphone, direkt den Schwung seines Lieblingsspielers sich einzuprägen. Wer dabei etwas Nervenkitzel hinzufügen möchte, kann auch auf Golf wetten. Die besten Spieler und Spielerinnen weltweit sind auf den vier Major-Turnieren unterwegs: US Masters, US Open, PGA Championship und Open Championship. Bereits hier kann man lernen, welchen Golfschläger für welche kniffelige Situation der Profi wählt. Je mehr man sich mit der Materie Golf vertraut macht, desto einfacher wird man sich tun, wenn ein Golflehrer von Drives, Hole-in-Ones oder Loft redet.
Immer auf die Driving Range zum Trainieren gehen!
Es gibt Golfer, die werden ‚Kaltstarter‘ genannt, machen sie sich weder warm, noch üben sie ein paar Golfschläge auf der Range. Dabei ist es logisch, dass man erst ein paar Schläge benötigt, damit sich die Muskulatur erwärmt. Zum anderen kann man auf der Range viele unterschiedliche Schläge absolvieren. Meistens sind das viel mehr auf einer Runde, da man pro Loch nicht so viele Schläge ins Loch braucht.
Außerdem kann man hier in Ruhe an seiner Technik feilen. Für jeden Golfschläger gibt es auf der Driving Range die Übungsflächen. Auf dem Putting-Grün darf nur geputtet werden. Das kurze Spiel übt man auf dem Pitch- und Chip-Areal. Für Bunkerschläge gibt es extra Bunker, wo man nur die Sandwedge benötigt. Auf der Driving Range lohnt sich auch immer wieder ein Blick nach links oder rechts. Ein wichtiger Hinweis, den Anfänger oftmals übersehen: Auf der Driving Range werden andere Bälle verwendet als auf dem eigentlichen Kurs. Diese Bälle sind meistens farblich oder mit Aufdruck gekennzeichnet. Wer so einen Golfball auf dem Platz spielt, verstößt gegen die Etikette.
Auf die lokale Golfplatz-Etikette achten!
In den letzten Jahren hat sich die Golfplatz-Etikette aufgeweicht und vielerorts ist man nicht mehr so streng mit den Kleiderregeln. Was man darf und was nicht steht oft am ’schwarzen Brett‘ des Golfplatzes oder im ProShop. Sollte nirgendwo ein Aushang sein, einfach den Marshall bzw. den Starter fragen. Zum Beispiel dürften Frauen auf Golfplätzen vom Militär (USA oder Thailand) nicht mit kurzem Rock oder kurzer Hose spielen. Auf manchen italienischen Golfplätzen sollten die Schultern bedeckt sein. Auch in den Vatikan kommt man nicht schulterfrei. Die Etikette ist oft abhängig vom jeweiligen Land bzw. der Region. So waren vor 40 Jahren Jeanshosen auf dem Golfplatz verpönt. Heute verbieten Golfclubs das weltweit nicht mehr.
Die Platzreife als Schritt in ein erfüllendes Hobby
Der offizielle Start für eine Amateurgolf-Karriere fällt mit der offiziellen Platzreife. Man kann dies als eine Art Führerschein oder Eintrittskarte sehen, denn diese sagt etwas über ihre Spielstärke aus. Dieses Handicap wird über den Deutschen Golf Verband verwaltet, aber durch das neue Welthandicap-System kommt man überall auf der Welt so auf tolle Plätze. Manche haben allerdings eine Handicap-Beschränkung. Wer die Platzreife schafft, startet offiziell mit HCP 54. Auf viele Plätze kommt man – zumindest am Wochenende – mit HCP 28. Um das zu erreichen, muss man einige Turniere spielen, denn nur so kann man sein Handicap verbessern.
Die Platzreife bieten mittlerweile auch Golfresorts in Verbindung mit einem Golfplatz an. Ein solcher Intensivkurs ist eine fantastische Gelegenheit, um gleichgesinnte Anfänger kennenzulernen. Denn in Gruppen mit gleichem Niveau trainiert es sich, wie in jeder Sportart, am besten. Außerdem schaltet man im Urlaub auch mal ab, sonst hat man nur wieder den nächsten Arbeitstermin im Kopf oder was man noch erledigen muss.
Die erste eigene Ausrüstung
Beim Schnuppertraining sind sportlich-elegante Kleidung und Turnschuhe absolut ausreichend. Sobald man aber vom Golf-Fieber gepackt wurde, ist es Zeit für die erste Ausrüstung. Hier kann man sich von seinem Golflehrer beraten lassen und vielleicht mit einem gebrauchten Golf-Set erst einmal anfangen. Alle haben ein ‚Schwarzes Brett‘, wo man gebraucht zum guten Preis zum Beispiel sich eine spezielle Wedge holt. Jeder Golfclub hat außerdem ein kleines Golf-Sortiment an Golfschuhen, Golfhandschuhen und speziellen Golf-Accessoires im Pro-Shop. In der Regel ist man nach einer Golfsaison sicher, welche Golfmarken man bevorzugt und ob es wirklich Maßschläger sein müssen!
So wie die Bergsteiger, Skisportler oder Amateur-Piloten haben auch die Golfer einen Standard-Gruß: ‚SCHÖNES SPIEL!‘ wünscht man sich on- und off the course.