Golf: Die Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren finden vom 6. bis 9. September im Golf Club Hardenberg in Niedersachsen statt. Die besten deutschen Amateurgolferinnen und -golfer treten hier gegeneinander an. Für viele Athleten sind die Titelkämpfe der Höhepunkt des Jahres. Mit am Start sind die Titelverteidiger Antonia Scherer (GC Augsburg) und Max Krämer (GC St. Leon-Rot).
Die Konkurrenz ist groß, Chancen auf den Meistertitel kann sich das Lampert-Geschwisterpaar aus St. Leon-Rot ausrechnen: Karolin und Moritz Lampert führen die Tabellen der Amateurinnen und Amateure an und haben in den vergangenen Monaten auch als DGV-Nationalspieler oft die besten Leistungen bei internationalen Wettspielen gezeigt.
Auch der neue Deutsche Jugendmeister Dominik Foos (St. Leon-Rot) kann um eine gute Platzierung mitspielen. Er ist Dritter in der DGV-Rangliste. Nicht in Hardenberg dabei ist allerdings Jugendmeisterin Quirine-Louise Eijkenboom (Münchener GC), die sich aufgrund schulischer Verpflichtungen gegen eine Teilnahme entschieden hat: ‚Da ich ja Ende September wegen des Junior-Ryder-Cups in den USA bin und deshalb schon viel in der Schule verpasse, verzichte ich auf die Deutsche Meisterschaft‘, erklärt die 17-Jährige, die nächstes Jahr Abitur macht. 44 Amateurgolferinnen, darunter 15 in der Handicap-Spanne zwischen +1,2 und +4,8, treten auf dem Hardenberg GolfResort an.
Dabei sind auch elf DGV-Kaderspielerinnen. Antonia Scherer und Karolin Lampert bilden mit Stammvorgaben von +4,8 und +4,7 die Spitze des Feldes. Zeitgleich werden 76 Herren den Meister unter sich ausmachen, darunter neun Kaderakteure des DGV, von denen gleich fünf ein Handicap zwischen +4,1 und +5,5 vorweisen. Für den frisch gebackenen Jugendmeister Dominic Foos könnte es gar der vierte Titel beim vierten Wettkampf dieses Jahres werden. Damit könnte er selbst für sein nachträgliches Geburtstagsgeschenk sorgen, schließlich wird er am 3. September 15 Jahre alt.
Karolin Lampert und Sebastian Schwind (beide Golf Club St. Leon-Rot) sind Gewinner der Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren 2012
Sebastian Schwind legte einen Start-Ziel-Sieg hin. Die erst 17-jährige Karolin Lampert hingegen fing am letzten Tag Club-Kollegin Ann-Kathrin Lindner ab, welche ihre Führung von vier Schlägen nicht verteidigen konnte und Silber gewann. Bei den Damen kristallisierte sich bereits am ersten Tag das St. Leon-Roter Führungstrio bestehend aus Nina Holleder, Ann-Kathrin Lindner und Karolin Lampert heraus.
In den nächsten Tagen fiel Holleder zurück und Isabell Gabsa vom GC Ulm mischte im Medaillenrennen mit. Doch letztendlich hatte DGV-Nationalspielerin Holleder, die gemeinsam mit Lampert und Sophia Popov Ende September die Mannschafts-Weltmeisterschaft in der Türkei bestreitet, mit einem Gesamtscore von +12 die Nase um einen Schlag vorne und gewann Bronze. Lindner, bereits Vizemeisterin von 2011, musste im Kampf um den Titel sechs Bogeys notieren, welche zum Endergebnis +8 führten. Währenddessen agierte Karolin Lampert fast fehlerfrei und setzte sich mit zwei Birdies auf den Bahnen 12 und 13 entscheidend von Lindner ab. Mit fünf Schlägen Vorsprung sicherte sich die Gewinnerin der Spanish International Ladies Amateur Championship und German Girls Open zum ersten Mal den Deutschen Meistertitel der Damen. Den Sieg in der Herrenkonkurrenz holte bereits zum zweiten Mal nach 2010 Sebastian Schwind mit einem Gesamtscore von -6. „Dieser zweite Titel bei einer DM bedeutet mir sehr viel. Für mich war die Saison 2011 nicht so gut verlaufen und da ich in diesem Jahr auf die Tour-School gehen werde, war dies hier eventuell für mich der krönende Abschluss der Amateurkarriere“, sagt der neue Champion. Am ersten Tag konnte DGV-Nationalspieler Moritz Lampert seinem Teamkollegen noch Paroli bieten, doch in der Folge setzte sich Schwind kontinuierlich ab. In die Schlussrunde war er mit fünf Zählern Vorsprung auf Alexander Matlari (ebenfalls GC St. Leon-Rot) und Moritz Lampert gegangen. Während Lampert aufgrund seiner letzten Runde von 77 Schlägen bis auf den 5. Platz zurückfiel, spielte der 18-jährige Matlari die einzige Runde unter Par (70 Schläge) und kam damit auf einen Gesamtscore von -3. Dies bedeutete für ihn die Silbermedaille. Bronze holte sich nach Kartenstechen Benedict Gebhardt vom GC Neuhof.