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BMW PGA Championship: Muss eine Preisgelderhöhung für die Profispieler sein?

Sagen die besten der besten Profispieler für Wentworth zu? BMW will dies anscheinend 2015 noch mehr beeinflussen und hebt das Preisgeld auf 5 Millionen für das Turnier im englischen Wentworth an und verschickt dafür extra eine Pressemitteilung. Aber ist es nicht fragwürdig, dass man immer weiter in Preisgelder investiert statt Eintrittskarten, Fairway-Lounge-Tickets, bessere Parkbedingungen für Gäste oder generell an attraktiven Services für den Besucher zu investieren? Die Preisentwicklung auf der PGA-Tour wird seit Jahren kritisiert, werden die Profispieler immer verwöhnter. Ob es jetzt eine nachhaltige Maßnahme zur Steigerung der Attraktivität der 10. Ausgabe der BMW PGA Championship als Flagship Event der Europa Tour ist?

BMW Golf Sport Dr. Ian Robertson
BMW Golf Sport Förderer Dr. Ian Robertson

PGA Championship Preisgelderhöhung auf 5 Mio €

Mancher möge meinen, 250.000 € sind nicht viel, denn um diesen Betrag stockt Titelsponsor BMW das Gesamtpreisgeld auf. Lag es bisher mit 4,75 Mio € sowieso schon weit über dem European-Tour-üblichen Preisgeld-Niveau, sollen nun mit den künftigen 5 Mio. € weitere Star-Golfer nach Wentworth gelockt werden. Die BMW PGA Championship, das Aushängeschild der European-Tour sind durch ihr Prestige und den Austragungsort am Sitz der European Tour schon jeher mit Top-Spielern besetzt. So schön es für die European Tour im Kräftemessen mit der PGA Tour sein mag, gibt es auch eine zweite Sicht auf die Dinge. Immer wieder bemängeln Sponsoren den Value for Money beim Sponsoring von solchen Golf-Großveranstaltungen, da mittlerweile gewaltige Etats notwendig sind, welche sich in der Zwischenzeit nur noch wenige Konzerne leisten können. Die Außenwirkung tut dem Image des Golfsports nicht gut. HSBC als einer der großen Sponsoren im Golf hat sich Ende 2013 auf dem Golf Business Forum hierzu kritisch geäußert. Und dass immer wieder Turniere eingestellt und nicht fortgeführt werden wie zuletzt die Volvo World Matchplay zeigt auch, dass sich manch ein Sponsor schon mehr erhofft hatte und der ROI ausblieb. Dass die BMW PGA Championship an der Preisgeld Spirale nach oben dreht, macht auch die vielen „kleinen Turniere“ auf der European Tour unbedeutender bzw. legt für diese die Messlatte höher. So gibt es Events wie die Madeira Open wo das Preisgeld bei gerade einmal 600.000 Euro liegt.

Einkommen der Top Golfer angemessen ?

Verdienen Spitzengolfer nicht ohnehin längst zu viel Geld? In keiner Sportart liegen die Preisgelder so hoch wie beim Golf. Die USA sind das „Geldparadies“ für Weltklassegolfer. Insgesamt werden über 350 Mio USD in einer Saison an Preisgeldern auf der USA Tour ausgeschüttet. Bei vielen Turnieren erhält der Sieger alleine weit über eine Mio. USD. Martin Kaymer aus Mettmann gewann im Mai 2014 sensationell die Players Championship und erhielt ein Siegerscheck für 1,8 Millionen Dollar. Bei den Top Spielern betragen dann die Sponsorengelder zusätzlich noch ein Vielfaches der Preisgelder. Die gigantischen Summen tragen auf der anderen Seite dazu bei, dass ein Cherry-Picking der Top Spieler stattfindet. Eine Einbremsung der Preisgelder würde dem Golf gut tun, stattdessen sollten die verantwortlichen wie European Tour und PGA-Tour die Gelder, gerade in Zeiten wo es an Nachwuchs und Neugolfern mangelt, nachhaltiger investieren. Beispielsweise den Zugang für Besucher zu derartigen Spitzen-Golf-Veranstaltungen für den Amateur-Golfer attraktiver machen. Will man als Golfer eine vernünftige Mahlzeit während einer BMW Int. Open geht man, wenn man nicht Zutritt zu den 300 Euro + Tickets der Sponsoren Lounge im Fairway-Club hat, eher mit leerem Magen nach Hause. Ganz zu schweigen von mitunter mangelnden Rahmenbedingungen bei Parking etc. für Nicht-Vips.

BMW oder die European Tour hätten die 250.000 € Preisgeld-Erhöhung auch in eine Stiftung für Nachwuchsgolfer oder als Sonderpreis für Golf-Amateure ausloben können, was allemal nachhaltiger wäre oder eine Charity Initiative unterstützen können oder Teile des Events als freien Livestream von einem Loch ins Web übertragen, um ein breiteres Golfpublikum zu beteiligen. Dem schwächelnden Golfsport (Rückläufige Golfer-Zahlen in UK, Irland, Spanien, Schweden, Schottland Dänemark, Frankreich) würde sowas mehr helfen, als bei bei den ohnehin gut verdienenden Professionals das Preisgeld zu erhöhen. Es gibt viele Golfturniere gerade im Amateur Bereich welche mit Charity vorbildliches leisten. Dazu wurde in der Pressemitteilung nichts erwähnt!

US PGA Tour / European Tour – die höchsten Preisgeldern

USPGA Tour USD-Preisgeld European Tour € Preisgeld
The Players Championship, Ponte Verda Beach Florida 10 Mio USD DP World Tour Championship 7,0 Mio €
Matchplay World Golf Championship San Francisco 9,25 MIO USD WGC-HSBC Championship 6,8 Mio €
Cadillac World Golf Championship Miami 9,25 MIO USD BMW Masters Shanghai 6,2 Mio €
HSBC Championship Shanghai 8,5 MIO USD Turkish Airlines Open 6,2 Mio €
die 4 Playoff-Turniere (Barclays, DB CC, BMW CC, Tour CC by Coca-Cola 8,25 MIO USD BMW PGA Championship 5,0 Mio €
….CVS Caremark Charity Classic 1,3 Mio USD ….Madeira Open 0.6 Mio €

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