Shane Lowry hat nach einer Gala-Vorstellung beste Chancen, die 148. British Open in Nordirland zu gewinnen. Vor dem Finaltag hat er vier Schläge Vorsprung. Gefolgt vom Engländer Tommy Fleetwood (201). Platz drei belegt der Amerikaner J.B. Holmes (203).
Der 32 Jahre alte Ire spielte eine überragende 63er-Runde auf dem Par-71-Kurs des Royal Portrush Golf Clubs. So baute er am dritten Tag mit insgesamt 197 Schlägen seine Führung weiter aus. Für Lowry wäre es der erste Triumph bei einem Major-Turnier.
Auch der Weltranglisten-Erste Brooks Koepka aus den USA und Olympiasieger Justin Rose aus England (beide 204) haben noch Chancen auf den Sieg. Francesco Molinari wird seinen Titel nicht verteidigen können. Der Italiener liegt nach drei Runden nur auf dem geteilten 54. Platz und hat bereits 18 Schläge Rückstand auf Lowry.
British Open 2019: Regensburger Schmid, Woods, McIlroy raus
Die 148. British Open geht ohne ihr Aushängeschild Rory McIlroy in die entscheidende Phase. Der nordirische Lokalmatador schied am Freitagabend bei dem Major-Turnier im Royal Portrush Golf Club trotz einer grandiosen Aufholjagd vorzeitig aus. Auch für US-Star Tiger Woods und den deutschen Amateur-Europameister Matthias Schmid gab es kein Happy End. Beide verpassten klar die Qualifikation für die beiden entscheidenden Runden am Wochenende.
Die Führung beim mit 10,75 Millionen US-Dollar dotierten Major-Turnier teilen sich J.B. Holmes aus den USA und der Ire Shane Lowry mit jeweils 134 Schlägen vor den Engländern Tommy Fleetwood und Lee Westwood (beide 135).
Platzrekordhalter McIlroy schaffte Cut nicht
Nordirlands Star McIlroy zeigte am Tag nach der blamablen 79er-Auftaktrunde auf seinem Heimplatz Kämpferqualitäten und startete vor tausenden Fans eine wahre Aufholjagd. Er benötigte für seine zweite Runde auf dem Par-71-Kurs nur 65 Schläge, scheiterte aber am Ende um einen Schlag am Cut.
Ärgerlich für McIlroy, denn die Tücken dieses Golfkurses kennt der viermalige Major-Champion seit seiner frühesten Jugend. Als 16-Jähriger stellte er im Royal Portrush Golf Club mit 61 Schlägen den Platzrekord auf.
Frustierter Tiger Woods
Nicht besser erging es Woods. Nach einer schwachen 78er-Runde zum Auftakt, spielte er zwar eine 70, doch am Ende verpasste er klar den Cut. ‚Das ist frustrierender als alles andere, weil ich dieses Major so liebe‘, sagte der 43 Jahre alte Amerikaner.
Anfang April hatte Woods mit dem Triumph beim Masters in Augusta seinen 15 Major-Titel gewonnen. Das raue Wetter an der nordirischen Küste war nicht nach Woods‘ Geschmack. Bereits im Vorfeld der British Open hatte er erklärt, dass kühle Temperaturen und Wind seinem lädierten Rücken nicht gut tun.
Regensburger Schmid über British Open Premiere
Europameister Schmid war so gar einen Schlag besser als sein Idol Woods – doch für die beiden entscheidenden Runden reichte es auch bei dem gebürtigen Regensburger nicht. Dennoch war der 21 Jahre alte Amateur mit seiner British-Open-Premiere zufrieden. Alles im Allem sei es eine tolle Woche gewesen. «Spielerisch war aber mehr drin», sagte Schmid bei «Golf.de».
Ein Foto mit seinem Vorbild Tiger Woods postete er stolz auf Instgram – am Vortag hatte er schon eines mit McIlroy gemacht. Nun will der Student, der das Fach Finanzwissenschaften am College in Louisville belegt, die restlichen British-Open-Tage gemeinsam mit seiner Freundin anschauen. «Wir haben Zugang zum Clubhaus und können das als etwas Besonderes genießen.»
British Open 2019 vor Cut
Portrush (dpa) – Die British Open gehört zu den vier wichtigsten Golf-Turnieren des Jahres. Es ist das vierte Major der Saison und das einzige, das nicht in den USA ausgespielt wird. Die 148. Auflage findet ab diesem Donnerstag im Royal Portrush Golf Club in Nordirland statt.
Für Tiger Woods gibt es wichtigere Dinge als Golf.
«Nein, das war es noch nie», antwortete der 15-malige Major-Sieger aus den USA am Dienstag auf der Pressekonferenz vor der British Open im nordirischen Portrush. «Golf war ein Teil meines Lebens, etwas, das ich fast mein ganzes Leben lang gemacht habe, aber es war nie das Wichtigste in meinem Leben. Mama und Papa und meine Kinder waren die wichtigsten Dinge in meinem Leben. Das hat sich nicht geändert.»
Woods will von diesem Donnerstag an im Royal Portrush Golf Club seinen 16. Major-Titel gewinnen. Sein Spiel sei aber noch nicht ganz da, wo er es gerne hätte, verriet die langjährige Nummer eins der Welt. «Ich hatte heute eine gute Einheit auf der Trainingsanlage. Morgen brauche ich noch eine. Ich hoffe, es reicht dann, um bereit zu sein.»
Kurzüberblick über The British Open
DIE TURNIERGESCHICHTE
Die British Open ist eines der ältesten Golf-Turniere der Welt. Im Jahr 1860 wurde die erste Open Championship im Prestwick Golf Club an der schottischen Westküste ausgespielt. Willie Park Senior siegte und erhielt einen Gürtel als Trophäe. Von 1872 an bekam der Gewinner die Claret Jug überreicht. Am häufigsten gewann der Brite Harry Vardon die British Open – sechsmal zwischen 1896 und 1914.
DIE TROPHÄE Die Claret Jug ist eine silberne Weinkaraffe und neben dem Grünen Jackett beim US-Masters in Augusta sowie dem Ryder-Cup-Pokal die berühmteste Trophäe im Golfsport. Wie es mal los ging!
DER GOLFPLATZ Der Royal Portrush Golf Club liegt an der nordirischen Küste – knapp eine Autostunde nördlich der Hauptstadt Belfast. Der Par-71-Kurs ist ein typischer sogenannter Links-Platz am Meer. Tiefe Sandbunker und dichtes Rough an den Seiten der Spielbahnen machen den Profis das Leben schwer. Kommt auch noch stürmischer Wind dazu, wird es für alle extrem schwierig.
DER TITELVERTEIDIGER
Francesco Molinari gewann 2018 im schottischen Carnoustie seinen ersten Major-Titel. Der Italiener hatte am Ende zwei Schläge Vorsprung auf Rory McIlroy (Nordirland), Justin Rose (England) sowie auf die US-Amerikaner Kevin Kisner und Xander Schauffele (teet dieses Jahr auch beim Turnier Porsche European Open auf!)
DIE FAVORITEN
Neben Titelverteidiger Molinari werden vor allem der Weltranglisten-Erste und viermalige Major-Champion Brooks Koepka aus den USA sowie die US-Stars Dustin Johnson und Tiger Woods als Sieger gehandelt. Auch Nordirlands Golfstar Rory McIlroy werden bei seinem Heimspiel große Chancen eingeräumt.
Ein Regensburger am Start
Matthias Schmid qualifizierte sich als Amateur-Europameister für die British Open. Bei Nachwuchs-Hoffnung Schmid herrscht eine ganz andere Gefühlslage vor: Er fiebert seinem Premieren-Auftritt bei einem Major-Turnier entgegen. «Ich möchte mit Tiger und Rory trainieren, sie sind meine Helden!
Natürlich werde ich versuchen, gut zu spielen, aber gleichzeitig ist eine große Ehre», sagte Schmid, der in den USA an der Universität von Louisville studiert. Das Ticket für die British Open sicherte sich der gebürtige Regensburger mit dem Triumph bei der Amateur-EM Ende Juni in Österreich.
Mit dem EM-Titel ist Schmid in bester Gesellschaft: Auch Europas Ryder-Cup-Helden Rory McIlroy und Sergio Garcia gewannen in ihrer frühen Karriere diesen Titel. Bundestrainer Ulli Eckhardt, der als damaliger Stützpunkttrainer in Bayern den achtjährigen «Matti» trainierte, ist von dem jungen Schmid beeindruckt. «Hätte man mir damals gesagt, dass dieser Knirps einmal Einzeleuropameister wird und die gesamte Elite des Welt-Amateurgolfsports schlägt, hätte ich das wahrscheinlich nicht geglaubt. Es ist wirklich eine tolle Geschichte, und es freut mich wahnsinnig für ihn.»