Golf kombiniert Stabilität und Flexibilität zu dynamischen Bewegungen. Es gibt bestimmte Risiken hinsichtlich der Muskulatur, der Gelenke und insbesondere der Wirbelsäule, die mit professioneller Hilfe schon im Vorfeld minimiert werden können. Auch das Aufwärmen gerade zu Beginn der neuen Golfsaison ist elementar, um den Rücken nicht unnötigen Belastungen auszusetzen.
Das Golfspiel erfreut sich weiterhin einer wenn auch gering wachsenden Zahl aktiver Spieler. Die perfekte Kombination aus Haltung, Schwung, Geschwindigkeit und mentaler Stärke, fordern sowie traumhafte Plätzen locken Golfer. Das Bedürfnis nach aktiver Freizeitgestaltung auch in fortgeschrittenem Alter ist ein weiterer Grund. Auch beim Golf kommt es auf eine gute Vorbereitung an, um sich vor Verletzungen zu schützen und Leistung abrufen zu können. ‚Die Wirbelsäule ist im Golfsport zentraler Faktor für den korrekten Bewegungsablauf beim Schwung. Etwaige Vorschäden, Erkrankungen und falsche Bewegungen können dem Spieler jedoch die Golfrunde nachhaltig erschweren,‘ sagt Prof. PD Dr. Ohnsorge, Wirbelsäulenexperte aus München.
Eine trainierte Muskulatur kann viele Defizite im Bewegungsapparat und auch der Wirbelsäule kompensieren. Ist sie aber nicht ausreichend trainiert oder wird sie durch unkoordinierte Bewegungsabläufe, wie beim Schwung mit dem Golfschläger, plötzlich überanstrengt, kann sie Ihre Schutzfunktion nicht ausreichend erfüllen. Vorerkrankungen an der Wirbelsäule oder Gelenken, Muskeln und Sehnen, also des gesamten Bewegungsapparates, wirken sich immer negativ auf das eigene Spiel aus. Die enormen Kräfte, die beim Sport wirken, können ungebremst die Wirbelsäule treffen. Dies birgt schon für das gesunde Rückgrat Gefahren. Bei Vorerkrankungen kann das ernste Folgen haben. ‚Mit einem sinnvollen und zielgerichteten Training minimiert man das Verletzungsrisiko, kann sich schmerzfrei bewegen und erhöht zugleich die Leistungsfähigkeit und die Chance auf ein besseres Handicap‘, sagt Bernd Sigl, Leiter der medizinischen Trainingstherapie in der ATOS Klinik München.
Bei Beschwerden sollte man einen Experten aufsuchen, der eine präzise Diagnose stellen und effektiv behandeln kann. ‚Die Vermeidung einer unnötigen Operation ist immer primäre Zielsetzung. Mit modernen konservativen Therapieverfahren können heute bereits viele Leiden behandelt werden,‘ sagt Prof. Ohnsorge. ‚Durch den Einsatz von innovativen minimal-invasiven Verfahren, werden bei einer gegebenenfalls notwendigen Operation Muskeln und Gewebe geschont. So wird dem aktiven Sport kein Ende gesetzt, sondern vielmehr die Freude am Golf wiederhergestellt.‘
Im Rahmen einer konservativen Behandlung oder gerade nach einer notwendigen Operation ist es unbedingt notwendig, eine individuelle und spezifische Reha für den Patienten zu entwickeln, um die natürliche Beweglichkeit und Belastungsfähigkeit zu stärken. Andrew van Broekhoven, Leiter der Praxis für Physiotherapie und osteopathische manuelle Therapie ‚Spine Art‘, setzt hier auf eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt: ‚Unser Ziel ist es, ein bestmögliches Ergebnis auf Basis von Analyse, Behandlung und spezifischer Reha zu erzielen. Wir wissen, dass Sportler und gerade Golfspieler oft ungeduldig sind. Unser Vorgehen zielt auf eine umfassende Genesung und unterstützt den Sportler gleichzeitig bei der Rückkehr zu dynamischen Bewegungsabläufen und somit zu einem erfolgreichen Golfspiel.‘ Alle im Artikel genannten Spezialisten haben ihre Praxen in der ATOS Klinik München.
Bilderklärung:
Blau dargestellter Bereich Wirbelsäule: Die obersten sieben Wirbelknochen sind die relativ feinen Halswirbel. Hier treten häufig Nackenschmerzen auf, die in Kopf und Schultern ausstrahlen.
Grün dargestellter Bereich Wirbelsäule: Die zwölf kräftigen Brustwirbel bilden den oberen Rücken. Sie stützen auch die Rippen. Schmerzen können durch verschobene Wirbel oder verspannte Muskulatur entstehen.
Rot dargestellter Bereich Wirbelsäule: Die fünf Lendenwirbel sind besonders schwer belastet. Sie tragen einen großen Teil des Körpergewichts. Bandscheibenschäden treten häufig in diesem Bereich auf.
Violett dargestellter Bereich Wirbelsäule: Die jeweils fünf Kreuz- und Steißbeinwirbel sind miteinander und mit dem Beckenknochen verwachsen. Sie sind Ansatzpunkte für Bänder und Muskeln.
Auf exklusiv-golfen.de findet Ihr ausgewählte Inhalte vom Golfmagazin ‘green’ – Das Magazin des Bayerischen Golfverbandes. Das komplette Magazin (2. Ausgabe 2014) könnt Ihr hier demnächst als eMagazin lesen! Link aktualisieren wir, wenn das Golf-Magazin online verfügbar ist.
LESETIPP Golferellbogen – Gespräch mit der Münchner Handchirurgin Dr. med. Helen Abel