Zur Etikette von Golf gehören in erster Linie alle Verhaltensregeln der Rücksichtnahme, der Fairness und der Höflichkeit. Hinzu gesellen sich Regeln zur Sicherheit, zum Vorrecht auf dem Platz und Bestimmungen zur Schonung des Platzes.
Auf der Driving-Range
Wer auf die Driving-Range eines Platzes gehen möchte, sollte zuerst klären, ob ein separates „Rangefee“ anfällt. In vielen Fällen ist die Benutzung der Driving-Range inklusive der Greenfee. Wenn Sie sich im Clubhaus-Sekretariat anmelden, erhalten Sie diese Information inklusive der Münzen oder Chipkarten für den Ballautomaten. Die Rangebälle dürfen nur auf der Driving-Range benutzt werden. Wer einen Rangeball einsteckt hat diesen genau genommen gestohlen. Um bestimmte Flächen zu schonen, kann es vorgeschrieben sein, daß Sie nur von bestimmten Matten oder markierten Bereichen abschlagen dürfen. Damit man sich nicht selbst gefährdet, sollte man immer hinter der Reihe der anderen übenden Spieler vorbeigehen. Lange Gespräche mit Partnern oder Freunden sollte man vermeiden, da man andere Spieler beim Schlagen stört.
Startzeiten und Greenfee
Wer weiß, wann er spielen möchte, sollte sich rechtzeitig im Club-Sekretariat eine Startzeit reservieren lassen. Bei den meisten Golfplätzen kann man diese mittlerweile auch über die Website buchen. Einige Golfanlagen haben zur Regelung der Abschlagsreihenfolge eine Metallröhre oder Spirale am 1. Abschlag aufgestellt, in die man seinen Ball einwirft. Wenn der eigene Ball zum Vorschein kommt, darf man abschlagen. Liegen allerdings vier Bälle vor einem in der Spirale, kann das unter Umständen bis zu 40 Minuten dauern. Wenn Sie Ihre Greenfee bezahlen, fragen Sie nach den Begebenheiten.
Platzregeln
Nach den Golfregeln gilt: Der Spieler ist allein verantwortlich, die Regeln zu kennen und dazu gehören auch die Platzregeln, welche von Golfclub zu Golfclub verschieden sind. Machen Sie sich also zu Spielbeginn mit den Platzregeln vertraut, welche meistens auf den Scorekarten oder am Infobrett des Platzes vermerkt sind. Ein netter Marshall macht Sie bestimmt vor dem Start auch noch einmal auf die besonderen Platzregeln aufmerksam. Die Kenntnis kann Ihnen unter Umständen straflose Erleichterungen bescheren.
Sicherheit und Rücksichtnahme
Es gilt der Grundsatz: „Schlagen Sie nur, wenn Sie sicher sind, daß Sie niemanden gefährden.“ Dies gilt für den Flugball genauso wie für die Schläger. So mancher hat schon beim Probeschwung seine Mitspieler verletzt. Achten Sie darauf, daß niemanden in Ihrer unmittelbaren Nähe beim Probeschwingen steht. Schlagen Sie nicht, wenn Wanderer oder Tiere die Fairways kreuzen. Wenn Ihr Ball eimal ausreißt, z.B. aufs Nachbar-Fairway rufen Sie den international üblichen Warnruf „FORE“. Wenn Sie den Spielern, welche sich in Sicherheit bringen mussten begegnen, gehört es zur guten Etikette, daß Sie sich noch einmal entschuldigen. Hören Sie den Warnruf „FORE“, gehen Sie sofort in Sicherheit, evtl. hinter Ihr Bag, und verschränken Sie Ihre Arme zum Schutz für ein paar Sekunden über dem Kopf. Wenn Sie sicher sind, daß der „gefährliche“ Ball gelandet ist, können Sie sich jetzt wieder normal weiter bewegen.
Vorrecht auf dem Platz
Wenn keine Startzeiten vergeben sind, hat am 1. Abschlag eine Gruppe mit zwei Spielern Vorrang vor drei Spielern und drei Spieler haben Vorrang vor vier Spielern (Achtung am Wochenende gilt 4-Ball vor 3-Ball vor 2-Ball). Auf der Runde sollte man andere Spieler vorbeilassen, wenn eine Lücke zum Flight vor Ihnen von mindestens einer Bahn ist. Ein Einzelspieler hat kein Recht zum Durchspielen, es ist aber eine nette Geste, wenn Sie ihn durchspielen lassen. Beim Thema Abkürzungen streiten sich die Geister. Auf vielen Plätzen ist es generell untersagt. Sollten Sie einmal abkürzen müssen, dann vergewissern Sie sich, daß Sie niemanden gefährden oder sogar selbst in Gefahr sind, weil Spieler nicht wissen, dass auf einmal vor ihnen jemand ist.