Oliver Heuler ist der Social Media-Star unter den deutschen Golflehrern. Wer kennt seine legendären YouTube-Videos nicht? Über 139.000 Aufrufe allein für das Thema ‚Golfschwung Mythen und Geheimnisse‘ lassen erahnen, dass er sich mit den Problemen von Amateurgolfern bis ins kleinste Detail gern auseinander setzt. Seine Beliebtheit steht außer Frage! Für ‚ExklusivGolfen‘ geht Oliver Heuler auf das Thema ‚Set-up beim Golfspiel‘ ein. Frischt doch gleich Euer Wissen über Ansprechposition, Golfgriff und Schwungebene auf!
Der Anspruch von Oliver Heuler als Golflehrer wird bei Sichtung seiner YouTube-Videos schnell klar, dass er Amateurgolfern ohne viele Worte helfen will. Wer gleich Golfkurse bei ihm buchen will, sollte sich darauf einstellen, dass eine Unterrichtsstunde reichen könnte. Beim Lesen wird es Euch sicherlich schnell klar, was wir meinen:
‚Wie oft haben Sie gehört, dass ein gutes Set-up 90 Prozent des Erfolges ausmacht? Es heißt, niemand könne einen guten Schwung erlernen ohne guten Griff, Stand und Haltung. Ich habe andere Erfahrungen: 90 Prozent meiner Schüler hören bei der ersten Analyse von mir keine Kritik an ihrem Set-up. Ich sehe da eher Kompensationen als Ursachen: Wer slict, zielt mehr nach links. Wer socketiert, stellt sich weiter weg. Wer von außen kommt, spielt den Ball mehr von links. Wer toppt, macht sich immer kleiner. In all diesen Fällen hilft es nicht, den Ausgleichsfehler zu beseitigen, ohne gleichzeitig die Ursache abzustellen. (Worte wie Slice, Socket, etc. findet Ihr in unserem Golf-Lexikon!)
Mitunter sehe ich Fehler im Set-up, die nichts mit dem Schwung zu tun haben, aber ich erwähne sie nicht. Die Aussage »das ist falsch« rechtfertigt keine Korrektur. Als Späteinsteiger werden Sie keinen Lehrbuch-Schwung mehr erlernen. Beginnen Sie lieber bei den Korrekturen, die den Ballflug schnell verbessern. Auf diesem Weg werden Sie sich einem neutralen Schwung stückchenweise nähern. Wenn Sie von A wie Ansprechposition bis Z wie Zuschlagen alles Schritt für Schritt erlernen wollen, geht Ihnen die Zeit aus – wahrscheinlich bevor Sie bei U wie Umkehrpunkt ankommen.
Anfänger sind die Ausnahme meiner Regel. Als Anfänger muss Ihnen jemand zeigen, wie Sie richtig greifen und stehen. Intuitives Greifen und intuitive Haltungen sind immer verkehrt.‚
Von Oliver Heuler das Wichtigste in Kürze:
Die linke Hand liegt beim Rechtshänder oben und es gibt zwei Möglichkeiten, sie zu platzieren: links vom linken Bein oder vor der Brust. Achten Sie darauf, dass der linke Handballen oben auf dem Schläger liegt und nicht links neben ihm. Es sollte Ihnen gelingen, den Schläger zwischen Ihrem Handballen und dem Zeigefinger so einzukeilen, dass Sie ihn ohne die anderen Finger halten können.
Zwischen dem Unterarm und dem Handrücken entsteht ein Knick von 25 bis 30 Grad. Fällt dieser Knick zu gering aus, wird sich der Schläger öffnen und ihr Ball slicen. Das führt oft zu einer Schwungbahn von außen nach innen und weiteren Folgefehlern.
Ein zu starker Knick erzeugt Hooks; die sind aber nicht tragisch. Ist der Knick zu stark, nennen Golflehrer das »starken Griff«. Das Gegenteil ist ein zu schwacher Griff mit einem zu schwachen Knick.
Die rechte Hand legen Sie ohne Knick an den Schläger. Wichtig ist, dass der rechte Daumenballen nicht auf dem linken Daumen liegt, sondern rechts neben ihm.
Bei der richtigen Haltung beugen Sie sich mit dem Oberkörper 30 bis 40 Grad nach vorne. Gehen Sie nicht nicht in die Knie, sondern in die Oberschenkel. Das bedeutet, dass die Knie an Ort und Stelle bleiben und der Unterkörper zwischen dem Griffende und ihren Oberschenkeln eine Hand breit Platz schafft.
Das Gewicht ist ausbalanciert zwischen links und rechts, vorne und hinten. Der Ball liegt in der Mitte, bei Hybriden eine Ballbreite weiter links und vom Tee zwei Bälle weiter links.
Richten Sie sich parallel zur Ziellinie aus, auch bei Annäherungsschlägen. Mehr müssen Sie nicht wissen. Sparen Sie sich die Konzentration für die wichtigen Dinge im Schwung. Der ist komplizierter.‘