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Diagnose Krebs: Fünf neue Hacks zur Vor- und Nachsorge

Krebs ist immer noch die Volkskrankheit Nummer Eins, aber die Medizin gibt immer mehr Hoffnung. Als leitender Portfoliomanager der Onkologie-Strategie bei der Fondsgesellschaft Candriam arbeitet Rudi Van den Eynde mit einem interdisziplinären Team aus Medizinern und Finanzexperten daran, mit dem Investmentfonds in die vielversprechendsten neuen Lösungen im Kampf gegen den Krebs zu investieren und die Forschung voranzubringen. Er gab uns einen kleinen Überblick über die wichtigsten Anti-Krebs-News! Sollte man auch lesen, wenn man die Diagnose Krebs nicht bekommen hat!

Diagnose Krebs
Im Labor vom National Cancer Institute Foto: Unsplash

Als Golfspieler meint man immer, dass man von vielen Zivilisationskrankheiten verschont bleibt, weil man ja so oft an der frischen Luft ist. Doch auch die Umwelt ist so belastet, dass von Michail Gorbatschow gegründeten Umweltorganisation Green Cross mit Sitz in Genf die Liste der gefährlichsten Umweltgifte ständig wächst. Von Dünger über Weichmacher bis zu krebserregenden Stoffen in herkömmlichen Spülmaschinentabs. Die Liste ist erschreckend.

Lichtblicke im Kampf gegen den Krebs

1. Anzahl wirksamer Medikamente wächst

In den letzten zehn Jahren hat die Forschung bedeutende Fortschritte im Kampf gegen Krebs erzielt. Es werden immer mehr potenzielle Krebstherapien entwickelt, und auch Zulassungen neuer Medikamente in der Onkologie nehmen immer weiter zu. Im vergangenen Jahr entfielen 33 % der gesamten Neuzulassungen von molekularen Wirkstoffen auf die Onkologie. Von den 51 neuen Medikamenten, die im Jahr 2021 in den USA von der Zulassungsbehörde FDA zugelassen werden, ist ein Drittel Krebsmedikamente. Und nach Angaben von PhRMA Research befinden sich derzeit mehr als 1300 Arzneimittel und Impfstoffe in der Entwicklung durch innovative biopharmazeutische Unternehmen, die sich alle in der klinischen Erprobung befinden oder auf die Prüfung durch die amerikanische Arzneimittelbehörde warten.

2. Vielversprechende Therapien – Bispezifische Antikörper bei der Diagnose Krebs

Gerade im vergangenen Jahr ist der 100. Antikörper zugelassen worden. Antikörper bieten attraktive therapeutische Möglichkeiten und werden in den letzten Jahren immer schneller weiterentwickelt, wobei bispezifische Antikörper in der Onkologie zurzeit zu den zwei wichtigsten gehören.

Die Zahl der klinischen Versuche mit bispezifischen Antikörpern nimmt rasant zu. Das ist nicht überraschend, denn bispezifische Antikörper bieten die Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Sie zielen zum einen auf den Tumor und zum anderen auf das Immunsystem, das dadurch zur Bekämpfung des Tumors angeregt wird. Dieser Ansatz hat sich bei der Behandlung von Blutkrebs als sehr wirksam erwiesen, ein Bereich, in dem 2022 voraussichtlich neue Therapien zugelassen werden.

Das Verfahren ist jedoch nicht auf Blutkrebserkrankungen beschränkt. Im Jahr 2021 wurde der erste bispezifische Antikörper, der von Johnson & Johnson und Genmab entwickelt wurde, für die Bekämpfung von Lungenkrebs zugelassen.

3. ADCs: Gezielter Angriff auf die Krebszellen

Die zweite wichtige Innovation auf dem Gebiet der Antikörper sind Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs). ADCs kombinieren die Wirksamkeit der Chemotherapie mit der Spezifität von Antikörpern, indem sie eine toxische Ladung an einen Antikörper binden, der hochselektiv für den Tumor ist. Das Ziel besteht darin, die Krebszellen selektiv abzutöten und dabei Kollateralschäden zu vermeiden, wie sie eine klassische Chemotherapie im gesunden Gewebe verursacht.

Eines der eindrucksvollsten Beispiele für die Wirksamkeit von ADCs im Jahr 2021 sind die Daten zu Enhertu bei HER2+-Brustkrebs in der Zweitlinientherapie, die das Risiko eines Fortschreitens der Krankheit oder des Todes um 73 % verringerten – ein enormer Fortschritt für die Patienten.

Diagnose Krebs
Rudi van de Eynde von der Fondsgesellschaft Candriam

4. Darmkrebs-Früherkennung – Neue Alternative zur Darmspiegelung

Die Frühdiagnose ist eine der wichtigsten Säulen im Kampf gegen den Krebs. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto höher sind die Überlebenschancen nach der Behandlung. Somit sind Krebsfrüherkennungsprogramme extrem wichtig. Diese werden dementsprechend von vielen Gesundheitsorganisationen gefördert.

Für Darmkrebs, die zweithäufigste Krebsart in der EU und den USA, wird empfohlen, alle Erwachsenen zwischen 50 und 75 Jahren zu untersuchen. Die Koloskopie ist die Goldstandard-Methode zur Erkennung dieser Krebsart und sollte in der oben genannten Bevölkerungsgruppe alle 10 Jahre durchgeführt werden. Trotz ihrer hohen Genauigkeit wird die Koloskopie nur von 40 % der Zielbevölkerung als Screening-Methode genutzt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von Alternativen, die die Akzeptanz der Darmkrebsvorsorge erhöhen.

Die erste revolutionäre Alternative für die Früherkennung von Darmkrebs war die DNA-Analyse im Stuhl. Der Dickdarm scheidet jeden Tag Zellen aus seiner Auskleidung aus. Wenn ein Tumor vorhanden ist, kann abnormales Material oder Blut im Stuhl nachgewiesen werden. Der größte Vorteil dieser Methode ist, dass sie nicht invasiv ist und zu Hause durchgeführt werden kann. Mehrere Studien haben gezeigt, dass diese Methode eine hohe Genauigkeit aufweist. Exact Sciences war das erste Unternehmen, das diesen Test mit dem Namen Cologuard auf den Markt gebracht hat. Er ist derzeit von den Aufsichtsbehörden zugelassen und in den Screening-Leitlinien der U.S. Preventive Services Task Force enthalten, die empfiehlt, den Test alle drei Jahre durchzuführen. Nur wenn das Ergebnis positiv ist, muss sich der Patient einer Darmspiegelung unterziehen, um Krebs auszuschließen.

5. Flüssigbiopsie: Frühdiagnose über Bluttest

Eine weitere vielversprechende alternative Methode zur Früherkennung ist ein Bluttest. Aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse haben gezeigt, dass Tumorzellen auch Material wie DNA in den Blutkreislauf schreddern. Die fortschrittliche Nukleinsäuresequenzierung ermöglicht den Nachweis dieses Tumorzellmaterials aus einer einfachen Blutprobe. Eine solche Methode ist die so genannte „flüssige Biopsie“. In den letzten Jahren haben wir in diesem Bereich erhebliche Fortschritte erzielt. Guardant Health ist eines der führenden Unternehmen bei der Entwicklung von Flüssigbiopsie-Tests. In Vorstudien hat der LUNAR-Test von Guardant gezeigt, dass er in 90 % der Fälle Darmkrebs in Blutproben nachweisen kann. Das Unternehmen wird in diesem Jahr die endgültigen Ergebnisse vorlegen, die, wenn sie sich bestätigen, zur Zulassung dieser Methode als Screening-Alternative für Erwachsene im Alter von 50 bis 75 Jahren führen könnten. Neben der Krebsfrüherkennung bietet die Flüssigbiopsie mehrere Anwendungen in der Onkologie.

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