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Pebble Beach Concours d‘Elegance: Golfplatz als Auto-Showroom

„In den ersten Jahren wurde den klassischen Modellen keine besondere Wertschätzung beigemessen und die Teilnahme am Concours wurde auch nicht besonders beworben. Interessant waren vor allem die neuen Modelle“, erläutert Sandra Button, Vorsitzende des Pebble Beach Concours d’Elegance. „Die Situation änderte sich Mitte der 1950er Jahre, nachdem die Organisatoren begannen, die höheren Auszeichnungen an klassische Modelle und nicht an Neufahrzeuge zu vergeben.“ Heute zählt Pebble Beach Concours d‘Elegance zur renommiertesten Oldtimer-Ausstellung der Welt. Ein kleiner Rück- und Überblick!

Pebble Beach Concours d‘Elegance 1932. Im Bild Bugatti - Type 41 Copyright: William C. Brooks
Pebble Beach Concours d‘Elegance mit Bugatti Type 41. Bereits am ersten Pebble Beach Concours d‘Elegance 1950 im kalifornischen Monterey nahm ein Modell von Bugatti teil und die französische Luxusmarke hält mit bisher neun Titeln den Rekord für die begehrte „Best of Show“-Auszeichnung. Fotocredit: William C. Brooks

Für das 70jährige Oldtimer-Ausstellungs-Jubiläum in Pebble Beach werden nicht nur die „Best of Show“ Gewinner der letzten 70 Jahre auf einer zentralen Ausstellungsfläche auf dem Golfplatz präsentiert, sondern auch einige erfolgversprechende Bugattis am diesjährigen Wettbewerb teilnehmen.

Auch heute noch pflegt Bugatti eine besondere Beziehung zu Pebble Beach Concours. Stephan Winkelmann, Präsident von Bugatti, und Bugatti Design Director Achim Anscheidt saßen beide mehrere Male in der Jury. Das Unternehmen nutzt den Concours und die Monterey Car Week regelmäßig, um seine neuesten Modelle vorzustellen.

Exklusive Weltpremieren in Pebble Beach

Zum Beispiel feierte der Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport am Vorabend des Concours d’Elegance 2008 seine Weltpremiere in Pebble Beach. Das Cabrio wurde auf der Auktion von Gooding & Company versteigert. Es erzielte einen Preis von 2,9 Millionen USD (vor dem Aufgeld) und lag damit 900.000 USD über dem offiziellen Verkaufspreis. Bugatti spendete den Erlös an die gemeinnützige Pebble Beach Company Foundation, die im Laufe der Jahre mehr als 30 Millionen USD für wohltätige Zwecke gesammelt hat. Auf dem letzten Concours 2019 hat Bugatti die Sonderedition des Centodieci1 vorgestellt – einen als Hommage an den legendären Bugatti EB110 entwickelten Hypersportwagen.

„Fahrzeugliebhabern gilt der Pebble Beach Concours d’Elegance als herausragendste Autoshow der Welt und das ganz zu Recht“, sagt der Präsident von Bugatti Automobiles, Stephan Winkelmann. „Wir bei Bugatti sind ungeheuer stolz, dass unsere Verbundenheit mit dem Concours bis zur allerersten Veranstaltung 1950 zurückreicht und fühlen uns sehr geehrt, dass wir die Marke mit den meisten „Best in Show“-Auszeichnungen der letzten 70 Jahre sind. Die Veranstaltung ist für uns der perfekte Ort, um den Kontakt zu unseren Kunden zu pflegen und jedes Jahr neue Bekanntschaften hinzu zu gewinnen. Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer besonderen Beziehung zum Pebble Beach Concours d’Elegance“.

Die internationale Anerkennung kam mit Bugatti

„Die Marke Bugatti nimmt einen ganz besonderen Platz in der Geschichte von Pebble Beach ein. Beide Namen sind eng miteinander verknüpft und jedes Jahr ziehen die Bugatti Modelle am 18. Loch des Golfplatzes die Besucher und auch die Jury völlig in ihren Bann“, so Sandra Button. „Es ist tatsächlich keine Übertreibung zu sagen, dass Pebble Beach die internationale Anerkennung, die der Concours heute genießt, Bugattis spektakulärem Auftritt im Jahr 1985 zu verdanken hat.“

Bugatti Royale Summit
Bugatti Royale Summit. Fotocredit: Dean Batchelor

Die Veranstaltung, auf die sich Button bezieht, ist die einzigartige Präsentation aller sechs Bugatti Type 41 Royale in Pebble Beach 1985 – das bisher einzige Mal, bei dem alle Fahrzeuge zusammen gezeigt wurden. Der zwischen 1926 und 1933 produzierte Royale war ein Fahrzeug, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte.

Mit dem 6,5 Meter langen 12,8-Liter-Reihenachtzylinder vom Type 41 wollte Unternehmensgründer Ettore Bugatti der Welt zeigen, wie er sich den Superlativ eines Autos – für Aristokraten und Fürsten – vorstellte. In puncto Technik und Stil erfüllte der opulent ausgestattete Royale diesen Zweck mit spielerischer Leichtigkeit. Aber leider fiel seine Entwicklung mitten in eine weltweite Rezession und so wurden nur sechs Modelle gebaut.

Die französische Luxusmarke konnte ihren ersten Sieg 1956 verzeichnen, als die Autos an der Lodge am 18. Loch des Golfplatzes von Pebble Beach wurden. Alles immer vor der traumhaften Kulisse der Carmel Bay. In jenem Jahr gewann der Type 37 Grand Prix von Dr. Milton R. Roth den Titel „Best of Show“. Seit diesem Zeitpunkt waren Modelle von Bugatti auf fast jedem Concours am 18. Loch vertreten. Die Marke konnte die begehrte Auszeichnung „Best of Show“ häufiger als jeder andere Hersteller gewinnen und kann die Rekordzahl von bisher neun Titeln vorweisen.

Diplomatische Immunität für europäische Autos

Die höchst ehrgeizige Idee, alle sechs Bugatti Royales an einem Ort auszustellen, stammte ursprünglich von Chris Bock, der damals zur Feldcrew des Concours gehörte und heute der Jury vorsteht. Die Umsetzung erforderte eine extrem komplizierte Logistik, die sogar die Gewährung diplomatischer Immunität für zwei Fahrzeuge durch die US-Regierung beinhaltete – ein Status, der normalerweise Personen vorbehalten ist und ganz selten auch Kunstwerken zuteil wird, aber noch nie zuvor einem Auto.

„Vier der Bugatti Royales waren bereits in den USA, die anderen beiden befanden sich in Frankreich, erinnert sich Bock. „Sie gehörten zur Fahrzeugkollektion der Schlumpf-Brüder in Mulhouse, die in den 70er Jahren von der französischen Regierung übernommen und in ein Automobil Museum umgewandelt wurde. Die Cité de l’Automobile, wie das Museum heute heisst, war jedoch besorgt, dass die Schlumpf-Brüder rechtliche Schritte unternehmen könnten, um die Fahrzeuge wieder in ihren Besitz zu bringen, wenn sie außer Landes gebracht würden.“

Was Auto-Sammler-Herzen höher schlagen lässt

Aber selbst mit diplomatischer Immunität gab es noch weitere Hürden zu überwinden. Da ein typischer Frachtflug von Frankreich auf einem Zwischenstopp in Kanada aufgetankt werden musste und dort die von der USA gewährte Immunität nicht mehr gegolten hätte, mussten Sonderflüge mit Air France organisiert werden, die direkt von Paris nach Los Angeles flogen.

Das französische Museum forderte darüber hinaus, dass jedes Fahrzeug in einem separaten Flugzeug und anschließend auch separaten Transportern überführt werden sollte, um das Risiko zu minimieren. Die 1985 anfallenden Transportkosten von etwa 85.000 Euro wurden von Autosammlern, Jurymitgliedern, offiziellen Vertretern und Sponsoren des Concours bezahlt – so groß war die Begeisterung, die legendären Bugatti Modelle einmal alle zusammen in Pebble Beach zu sehen zu bekommen.

Die legendäre Autowoche von Pebble Beach

Zwei der vier Royales in den USA stammten aus der Sammlung von William F. Harrah in Reno. Der fünfte steht im Henry Ford Museum in Dearborn in Michigan. „Dieses Auto war dem Museum von dem früheren GM-Manager Charles Chayne gespendet worden“, erklärt Bock. „Chayne fand es auf einem Schrottplatz auf Long Island, wo es gelandet war, als nach einem kalten New Yorker Winter der Motorblock kaputt gegangen war und es für ein paar hundert Dollar den Besitzer gewechselt hatte.“

„Der jährliche Austragung des Concours ist eine ziemliche Herausforderung, da er auf einem Golfplatz mitten in einem Wohngebiet stattfindet“, fährt Bock fort. „Wir hatten einen unglaublichen Aufwand betrieben, um die fünf Royales in Garagen von Privatleuten in der Nähe der Lodge unterzubringen. Und dann kam ein Fahrer mit dem sechsten Royale, der Briggs Cunningham gehörte. Er brachte das Auto auf einem offenen Anhänger mit einem Ford F250 Pick-up und sagte: „Ach, das wird schon okay sein, wir müssen einfach nur eine Plane drüber werfen“…. während alle anderen wie aufgeschreckte Hühner herumliefen.“

Golfplatz als traumhafte Autoshow-Kulisse

Die sechs Royales waren ein voller Erfolg. Autofans strömten aus der ganzen Welt nach Pebble Beach, um sie zu bestaunen. „Andauernd waren sie von einer Menschentraube umgeben und es herrschte den ganzen Tag dichtes Gedränge, Dieses Ereignis war ein großer Wendepunkt für den Concours. Plötzlich wurden die internationale Automobilpresse und Autosammler auf der ganzen Welt auf Pebble Beach aufmerksam und die Begeisterung sprang auch auf die Autowoche in Pebble Beach über.“

Im Laufe der Jahre sorgten Bugatti Modelle für viele weitere faszinierende Momente in Pebble Beach. Zum Beispiel der „Best of Show“ Titel des Type 57SC Atlantic von Ralph Lauren 1990. 2003 wurden dann die einzigen beiden noch existierenden Type 57SC Atlantic zum ersten Mal zusammen gezeigt. 2019 wurden alle vier Bugatti Type 59 Grand Prix erstmals seit 1934 gemeinsam ausgestellt.

Die Liste der „Best of Show“-Titel von Bugatti beim Pebble Beach Concours d‘Elegance

JAHR AUTO TEILNEHMER
1956 1930 Bugatti Type 37 Grand Prix Dr. Milton R. Roth
1959 1939 Bugatti Type 57C Gangloff Atalante Coupe J.B. Nethercutt
1964 1932 Bugatti Type 50 Coupe Profile William Harrah
1966 1931 Bugatti Type 41 Royale Binder Coupe de Ville William Harrah
1976 1937 Bugatti Type 57SC Atalante Coupe William Harrah
1985 1939 Bugatti Type 57 Saoutchik Cabriolet Jack Becronis
1990 1938 Bugatti Type 57SC Atlantic Ralph Lauren
1998 1938 Bugatti Type 57SC Corsica Roadster John Mozart
2003 1936 Bugatti Type 57SC Atlantic Peter D. Williamson

Bugatti und Concours

„Wir bei Bugatti sind ungeheuer stolz, dass unsere Verbundenheit mit dem Concours bis zur allerersten Veranstaltung 1950 zurückreicht und fühlen uns sehr geehrt, dass wir die Marke mit den meisten „Best in Show“-Auszeichnungen der letzten 70 Jahre sind. Die Veranstaltung ist für uns der perfekte Ort, um den Kontakt zu unseren Kunden zu pflegen und jedes Jahr neue Bekanntschaften hinzu zu gewinnen. Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer besonderen Beziehung zum Pebble Beach Concours d’Elegance“.

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