Medinah/Illinois (dpa) – Die Millionen-Show der PGA-Tour im East Lake Golf Club von Atlanta findet ohne US-Superstar Tiger Woods statt. Der 15-malige Major-Sieger gehört in diesem Jahr nicht zu den 30 besten Golfern, die ab diesem Donnerstag bei der Tour Championship abschlagen dürfen. Woods beendete am Sonntag (Ortszeit) das zweite Turnier der FedExCup-Playoffs im Medniah Country Club vor den Toren Chicagos nur auf dem geteilten 37. Rang und verpasste damit die Qualifikation für den Kampf um den 15-Millionen-Dollar-Jackpot. In der maßgeblichen FedExCup-Wertung kam Woods nicht über Platz 42 hinaus.
Im vergangenen Jahr hatte Woods beim Tour-Finale in Atlanta triumphiert und damit sein großartiges Comeback nach der langwierigen Rückenverletzung gekrönt. «Letztes Jahr war für mich ein ganz besonderer Moment und es wäre schön gewesen, dorthin zurückzukehren», sagte der 43 Jahre alte Kalifornier, «aber ich werde mir die Jungs im Fernsehen ansehen.»
FedEx Cup ohne Woods
Trotz der verpassten Final-Teilnahme zog Woods eine positive Saison-Bilanz. Vor allem der Gedanke an seinen fünften Masters-Sieg Anfang April in Augusta zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. «Es war etwas ganz Besonderes, meinen 15. Major-Titel zu gewinnen und zum fünften Mal das Green Jacket zu bekommen», sagte die langjährige Nummer eins der Welt. «Die restlichen Turniere habe ich nicht so gut gespielt, wie ich es wollte. Aber am Ende des Tages bin ich derjenige mit den fünf grünen Jackets.»
Den Sieg im Medinah Country Club im US-Bundesstaat Illinois sicherte sich Justin Thomas. Der 26-Jährige Amerikaner spielte eine 68er-Finalrunde auf dem Par-72-Kurs. Damit setzte sich mit insgesamt 263 Schlägen vor seinem Landsmann Patrick Cantlay (266) und dem Japaner Hideki Matsuyama (268) durch. Für seinen zehnten Sieg auf der US-Tour erhielt Thomas ein Preisgeld in Höhe von 1,66 Millionen Dollar. Zudem übernahm er auch die Führung in der FedExCup-Rangliste und hat nun beste Chancen, den Sieger-Bonus von 15 Millionen Dollar zu gewinnen. Deutsche Golfer hatten sich nicht für die Playoff-Serie qualifiziert.
Text: von Hansjürgen Mai und Marc Möller (dpa)
Der legendäre Course No. 3 im Medinah Country Club
Der Medinah Country Club war 2012 der Schauplatz für jene Ryder-Cup-Aufholjagd des europäischen Teams, die als „Wunder von Medinah“ in die Golfgeschichte eingegangen war. Kaum weniger erstaunlich war die Runde, mit der Thomas seinen zehnten Sieg auf der PGA TOUR im Grunde perfekt gemacht hatte. Der Sieger der PGA Championship 2017 – Justin Thomas – begann den Samstag mit fünf Birdies in Folge. Im Verlauf der Runde ging es noch weiter! Noch drei weitere Birdies sowie zwei Eagles nach und enteilte damit dem Weltklasse-Feld.
Besonders spektakulär war das Eagle auf der 16. Spielbahn (435 Meter, Par 4) als Thomas aus 160 Metern Entfernung einlochte. Mit –25 – dem besten Score in Relation zu Par in der Turniergeschichte. „Ich bin begeistert. Das war heute ein hartes Stück Arbeit, denn die Bedingungen waren sehr anspruchsvoll. Zum Glück ist es mir gelungen, ruhig zu bleiben und am Ende den Sieg nach Hause zu bringen“, meinte Thomas. „Es fühlt sich großartig an.“
Thomas begann die Finalrunde sehr kontrolliert und verwaltete seinen Vorsprung klug. Kritisch wurde es nach einem Bogey an der 10. Spielbahn, als parallel Cantlay und Matsuyama Birdie-Serien abfeuerten und den Rückstand auf zwei Schläge verkürzten. Doch „JT“ zeigte, dass er ein wahrer Champion ohne Nerven ist: Als es eng wurde, schaltete er einen Gang hoch und lochte reihenweise anspruchsvolle Putts, so dass er alle Attacken souverän parieren konnte.
Gewinnt Thomas den FedEx Cup?
Die BMW Championship steht auch im Zeichen der Qualifikation für das Saison-Finale, die TOUR Championship, bei der nur die besten 30 Pros des FedExCup-Rankings spielberechtigt sind. Als Führender der Saisonwertung hat Thomas nun die besten Chancen, den FedExCup zum zweiten Mal zu gewinnen. Dies ist bisher nur Tiger Woods (USA, -7, -T37) 2007 und 2009 gelungen. In beiden Jahren hatte der 15-malige Major-Sieger auch die BMW Championship gewonnen. Cantlay, Brooks Koepka (USA, -10, T24), Patrick Reed (USA, -11, T19), und Rory McIlroy (NIR, -11, T19) folgen auf den Plätzen zwei bis fünf.
BMW bis 2022 Titelpartner der BMW Championship
Am Sonntagmorgen hatten BMW und die Western Golf Association bekannt gegeben, dass ihre seit 2007 bestehende Partnerschaft um weitere drei Jahre verlängert wird. BMW bleibt damit bis einschließlich 2022 Titelpartner der BMW Championship. Alle Erlöse der BMW Championship kommen der Evans Scholars Foundation zugute, die College-Vollstipendien an hart arbeitende,junge Caddies vergibt. Der Stiftung konnten bisher mehr als 30 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt werden – das diesjährige Turnier nicht mitgerechnet. Die BMW Championship 2020 findet erneut im Großraum Chicago statt. Gespielt wird vom 20. bis 23. August im Olympia Fields Country Club.