Wer einmal eine Apple Watch am Handgelenk getragen hat, will sie nicht mehr missen. Wird es bald Zusatzfunktionen auch für Golfer geben, denn der US-Konzern hat jetzt eine Amateurgolferin in eine Werbekampagne mit aufgenommen!
Ein Mitarbeiter der USGA sah eine Apple Watch Werbung als Teil der aktuellen “Close Your Rings” Kampagne. Ein Feature der neuen Uhr ist ein farb-kodiertes Drei-Ringe System, das die Bewegung des Trägers kontrolliert und damit beobachtet. Das Ziel ist es, jeden Tag alle drei Ringe zu ’schließen‘.
Um das Feature zu bewerben hat Apple eine Kampagne mit aktiven Apple Watch-Trägern entwickelt. Teil der Kampagne sind prominente Influencer, wie z.B. Yogalehrerin Natsumi Y. aus Tokio, Opern-Dirigent Jason L., welcher privat auch Bike fährt und Gewichte hebt. Dazu kommen zwei bekannte Athleten: U.S. Olympiaschwimmerin Haley Anderson und Amateurgolferin Lucy Li, welche u.a. Schwungübungen im Swimming-Pool macht, während sie ihre Apple Watch trägt.
Striktes Werbeverbot bei Amateurgolfern
Was für Profigolfer eine tolle Einnahmequelle ist, ist allerdings für Amateurgolfer verboten. Regel 6-2 des USGA Rules of Amateur Status besagt: “Ein über besonderer Fähigkeiten oder Ansehen verfügender Amateurgolfer darf diese Fähigkeiten oder Ansehen nicht benutzen, um Bezahlung, Entlohnung, persönliche Vorteile oder jeglichen finanziellen Nutzen zu erhalten, ob direkt oder indirekt, für (i) Förderung, Werbung oder Verkauf, oder (ii) erlauben mit seinem Namen oder Bild durch eine dritte Person etwas zu fördern, bewerben oder verkaufen.”
“Im Kontext dieser Regel, auch wenn keine Bezahlung oder Entlohnung oder erhalten wurde, wird erachtet, das sein Amateur Golfer einen persönlichen Vorteil durch Werbung etc. daraus zieht.”
Niemand von der USGA wusste wohl von der Werbepartnerschaft zwischen Apple und Lucy Li und deshalb macht der US-Golfverband jetzt eine große Sache daraus.
Lucy Li, die 16- jährige Kalifornierin ist seit Jahren das Gesicht der amerikanischen Amateurgolfszene, nachdem sie sich 2014 mit 11 Jahren für die U.S. Women’s Open qualifizieren konnte. Jetzt hat sie ziemlich sicher gegen den USGA Rules of Amateur Status verstoßen. Der Verband ermittelt!
Li’s Mutter Amy erwähnte gegenüber Golf Digest, dass die Teenagerin nicht von Apple bezahlt wurde. Laut der Regel ist dies jedoch irrelevant. Vorausgesetzt, dass sie ihren Amateurstatus behalten will, ist sie ohne Frage eine Golferin, die über besondere Fähigkeiten und Ansehen verfügt und daraus einen persönlichen Vorteil gezogen hat, indem sie eines der Gesichter von einer Firma mit 700 Milliarden US-Dollar Marktwert geworden ist.
Welche Rolle spielt Apple dabei?
Apple schließt doch keinen Vertrag mit einem Teenager ab, ohne jegliche rechtlichen Dokumente zu prüfen. Dieser Deal wurde mit großer Sorgfalt geplant, verhandelt, bearbeitet und ausgeführt. Ganz gleich ihrer Motivation hat die Familie die USGA vor eine knifflige Situation gestellt. Wenn die Amateur-Regeln etwas bedeuten, dann muss Li von nun an als Profi geführt werden. Man kann darüber streiten, ob die Regeln geändert werden sollten.
In der Sekunde, in der Li’s Amateurstatus entzogen wird, könnte es jede Menge Kritik für den Verband bedeuten. Bereits jetzt stehen Golfer hinter Li. Twitter ist überflutet mit Kommentaren wie: “Wo ist das Problem? Ein junges Mädchen, das in einer Apple Werbung Golf spielt, kann doch nicht schlecht sein für das Spiel?” Die USGA ist jedenfalls nicht zu beneiden.