Tiger und Phil machen’s vor: Am vergangenen Freitag spielten die Golf-Legenden Tiger Woods und Phil Mickelson um ein gewaltiges Preisgeld. Wir „sterblichen Golfer“ könnten doch auch mal um ein bisschen Geld zocken auf dem Golfplatz, um den Druck ein bisschen zu erhöhen. Vielleicht nicht gleich um 9 Millionen Dollar, aber ein 10er pro Runde schadet nicht und gibt dem Spiel trotzdem noch ein wenig mehr Bedeutung.
Zähl- und Lochspiel sind natürlich nicht die einzigen Möglichkeiten, wie wir uns auf dem Golfplatz messen können. Tatsächlich gibt es noch zahlreiche weitere Varianten, die der Golfrunde einen kleinen Extraanreiz geben. Bei diesen 4 Spielen ist garantiert für jeden was dabei!
Bestball-Aggregat
Das simpelste Spiel neben den üblichen Varianten. Gespielt wird in zwei 2er Teams. Die Teamaufteilung ist frei, am fairsten ist es natürlich, wenn die Handicaps ausgeglichen sind. Der Einsatz ist in der Regel ein Getränk oder das Essen nach der Runde.
Die Regeln sind „as easy as it gets“:
Auf jedem Loch geht es um zwei Punkte, einen für das beste Einzelergebnis, einen für das beste Teamergebnis.
Beispiel:
Team 1 spielt Birdie und Bogey, Team 2 spielt Par und Par: Team 1 bekommt einen Punkt für den besten individuellen Score (Birdie – Par), der Punkt für das Teamergebnis wird geteilt (Par – Par).
Skins
Ein Klassiker für 3er und 4er Gruppen.
Auf jedem Loch wird ein „Skin“ (Punkt) ausgespielt. Der Spieler mit dem besten Score gewinnt den Skin. Spielen zwei oder mehr Spieler den gleichen Score, wird der Skin auf das nächste Loch aufgeschoben. Damit ist einer mehr im nächsten Pott, welchen der nächste Lochgewinner einheimst. Damit kann jedes Loch goldwert sein!
So kann auch jemand, der 9 Löcher lang schlecht spielt, sich an nur einem Loch an die Spitze setzen. Ein Lochgewinn, wenn einige Skins im Pott sind, und auf einmal liegt man vorne, obwohl man bisher kaum im Spiel war.
Wer nicht allzu viel verlieren (oder gewinnen) will, spielt um 50ct pro Skin. Richtige Zocker spielen um 5 bis 10 € pro Skin.
Aber Vorsicht, dieses Spiel zerstört Freundschaften!
Six-Pointer
DAS Spiel für 3er Flights, ob privat oder im Turnier. Dieser Modus empfiehlt sich jedoch nur, wenn alle Spieler im Flight ungefähr gleich gut sind.
Pro Loch werden 6 Punkte vergeben, je nach Scores der 3 Spieler:
- 3-mal selber Score: 2 Punkte für jeden (nichts passiert)
- 2 Spieler gleich, der 3. schlechter, z.B.: 2-mal Par, einmal Bogey: 3-3-0
- 1 Spieler alleiniger bester, die anderen zwei gleich, z.B.: Birdie, Par, Par: 4-1-1
- 3 verschiedene Scores, z.B.: Par, Bogey, DoubleBogey: 4-2-0
Nach der Runde wird abgerechnet, für jeden Punkt Differenz wird eine Summe festgelegt, z.B.: 50ct. Jeder zahlt an jeden. D.h. im Katastrophenfall verliert man 54 €, aber dafür muss schon einiges schief laufen.
Um die Rechnung zu vereinfachen, wird 2-2-2 als 0-0-0 gezählt, und 4-1-1 als 3-0-0
Bingo Bango Bongo
Ein perfektes Spiel für ein paar schnelle Spaßlöcher am Abend, bei dem der Score völlig irrelevant ist.
Auf jedem Loch werden 3 Punkte verteilt:
Bingo: Einer für den Spieler, der das Grün zuerst erreicht.
Bango: Einer für den Ball, der am nächsten an der Fahne liegt (wenn alle Bälle auf dem Grün liegen)
Bongo: Einer für den Spieler, der als erstes einlocht.
Dabei ist es völlig egal, welches Ergebnis die Spieler spielen; schlaues Spielverhalten ist gefragt: Wer zuerst auf dem Grün liegt, liegt höchstwahrscheinlich nicht am nächsten an der Fahne.
Der Einsatz sollte hier relativ gering sein, da es dann doch kein ernstzunehmender Wettkampf ist.
Eine kleine Extraregel, die jedes Spiel wieder spannend machen kann:
Presse
In der zweiten Hälfte des Spiels darf der letzte im Spielstand „pressen“. Dadurch halbiert sich der Rückstand aller Spieler auf den ersten, gleichzeitig verdoppelt sich aber auch der Einsatz. Entweder startet jetzt die Aufholjagd, oder es wird richtig teuer.
Wie das Zock-Match bei Woods und Mickelson ausging? Hier alle Zahlen!
Text: Philip Appelmann