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Golf Österreich: Chinese Ashun Wu gewinnt größtes Golfturnier

Ganz Österreich drückte Bernd Wiesberger für den 4-Tages-Event im Diamond Club in Atzenbrugg die Daumen, doch für den Open de France-Titelverteidiger reichte es nur zum zehnten Platz. Der Chinese Ashun Wu gewinnt die Lyoness Open mit dem letzten Putt (Siegerscheck über 166.666 €) – Österreichs größtes Golfturnier und einziges European Tour-Event. 

Golf-Oesterreich
Die beiden Österreicher hätte sich Viele auf dem Siegertreppchen gewünscht: Bernd Wiesberger (links) und Lukas Nemesz. Fotocredit: Alex Kramel, Front9

Für den 30-Jährigen Chinesen war es der zweite Titel auf der European Tour nach den China Open 2015. ‚Ich bin überglücklich und kann es noch gar nicht glauben. Es war so spannend, weil die Scores bis zum Schluss so eng zusammenlagen! Das Wetter war heute leider nicht so gut, aber das hat mich nicht beeinflusst. Ich fühlte mich sehr wohl auf dem Platz und hatte mitunter einige starke Schläge. Beim letzten Putt habe ich zu meinem Caddie gesagt, dass ich den Ball jetzt einloche – und dann war er auch schon drinnen.‘

Spannender hätte der vierte und letzte Tag beim European-Tour-Turnier im Tunierfeld gar nicht sein können. Das Wetter meinte es zwischenzeitlich nicht gut mit den Spielern, der Regen begleitete die Stars fast die ganze Runde über. Das wirkte sich bei so manchen auch auf die Scores aus. Die Führung wechselte beinahe nach jedem Loch, Zander Lombard ging zwar als Spitzenreiter in die Schlussrunde, nach zwei Bogeys auf 9 und 10 und vor allem nach dem Doppelbogey auf der 14 war aber klar, dass es für den Sieg nicht reichen wird. Dafür war der Engländer Richard McEvoy, der im Flight vor Ashun Wu ging, still und heimlich auf die Leaderposition geklettert und brachte den Schlussflight mit Wu, Lombard und Adrian Otaegui gehörig ins Schwitzen. Joost Luiten (Par) und Grégory Bourdy (1 über Par) erwischten heute nicht ihren besten Tag, für James Morrison, Chris Wood (beide 4 unter Par) und Gary Stal (6 unter Par) erwies sich der Rückstand von gestern trotz starker Runde heute als zu groß. Und so spitzte sich der Kampf um den Sieg bei den Lyoness Open auf das Duell Otaegui gegen Ashun Wu zu. Die Vorentscheidung fiel auf der 17: Der Spanier setzte seinen Abschlag in den Bunker, am Ende notierte er bei diesem Loch ein Bogey. Wu spielte Par und ging mit einem Schlag Vorsprung auf Otaegui zum Schlussloch. Beide setzten ihren Abschlag relativ weit neben die Fahne, sodass die Birdie-Chance für beide eher gering war. Otaeguis Birdie-Putt blieb nur wenige Zentimeter neben dem Loch liegen, Wu versenkte den Par-Putt aus eineinhalb Metern souverän und krönte sich so zum zweiten asiatischen Sieger in Österreich (nach Jeev Milka Singh 2008). 

Bernd Wiesberger schaffte am Schlusstag mit einer 69er-Runde (Gesamt 282 Schläge) noch den Sprung in die Top 10 und kann letztendlich zufrieden in den Flieger Richtung Amerika und US Open steigen: ‚Ich bin auf den Grüns leider nicht in den gewünschten Lauf gekommen, hätte noch ein paar Birdies mehr gebraucht, um weiter vor zu kommen. Aber im Großen und Ganzen hat die Woche für mich gepasst und ich fühle mich für die US Open gut in Form.‘ Das Heimturnier in Atzenbrugg hat sich laut Österreichs Nummer 1 absolut in die richtige Richtung entwickelt: ‚Das Set-up des Platzes ist in Ordnung, es ist im Sinne von allen, dass es schnell ist und die Scores bei 12 oder 13 unter Par liegen und nicht viel höher. Die Lyoness Open sind auf jeden Fall ein sehr schönes Turnier, die Organisation ist perfekt. Hoffentlich ist das Starterfeld im nächsten Jahr ähnlich stark.‘

Golf Österreich Kritik gab es dafür vom Eventveranstalter Herwig Straka (Golf Open Event GmbH & e|motion management gmbh), einer der treibenden Kräfte, dass es seit über einem Jahrzehnt ein European-Tour-Turnier in Österreich gibt, zeichnet abschließend trotzdem ein etwas nachdenkliches Bild: ‚Golf ist eine Weltsportart, in der österreichischen Welt ist sie allerdings noch nicht ganz angekommen. Wenn man sieht, mit welchem Aufwand und Einsatz das größte Golfturnier Österreichs organisiert und abgewickelt wird, würde ich mir schon mehr Zuspruch und Anerkennung seitens der gesamten Golf-Community und so mancher Medien wünschen.‘

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