Südafrika hat 52 Mio. Einwohner, von denen 165.000 (=0,32% der Bevölkerung) als Mitglieder in Golfclubs unter dem Dach der SAGA (South African Golf Association) organisiert sind und ein max. Handicap von 36 haben. Man spricht von rund 260.000 weiteren „freien“ Golfern, die hin und wieder Golf spielen. In Südafrika gibt es 480 Golfplätze, die meisten davon (87 Plätze) in der Provinz Western Cape (um Kapstadt herum), gefolgt von Gauteng (73 Plätze) und Kwazul Natal (76 Plätze). In Südafrika kann man an rund 335 Tagen Golf spielen. Die durchschnittliche Anzahl der auf 18-Löcher-Plätzen gespielten Golfrunden liegt bei 37.000 pro Jahr. Golfclub-Mitgliedsbeiträge liegen im Western Cape bei umgerechnet zwischen 400,– € (Somerset West, zzgl. Greenfee für jede Runde) und 1.500,– € (Erinvale inkl. aller Runden) pro Jahr. Die Greenfees für Einheimische („affiliated golfers“ mit SAGA-Hcp-Ausweis) bewegen sich zwischen 18,– € und 30,– € pro Runde, Touristen („non affiliated visitors“) zahlen für 18 Löcher zwischen 35,– € (Strand / Somerset West) und 80,– € (Pearl Valley). Im Januar sind Temperaturen am Western Cape von 25 °C bei Sonne und leichtem Wind die Regel.
Als bestes Golf-Resort in Afrika erhielt Fancourt Hotel & Country Club Ende 2009 beim World Travel Award 2009 erneut die Auszeichnung ‚World’s Leading Golf Resort‘. Seit den 20er Jahren wird bereits in Südafrika Golf gespielt und deshalb zählen alle Golfplätze zu den Top-Plätzen weltweit. Allerdings ist Fancourt mit drei hochkarätigen Meisterschafts-Golfplätzen – alle von der südafrikanischen Golf-Legende Gary Player designt – inmitten der Garden-Route und am Fuße der märchenhaften Outeniqua-Gebirge etwas ganz Besonderes. Anfang der 90er Jahre eröffnet, sind sie wie ein guter Wein gereift. Das deutsche Ehepaar, Hasso und Sabine Plattner, haben das Anwesen 1994 gekauft und nur wer hier im 5-Sterne-Hotel eincheckt, darf die drei Plätze ‚The Links‘, ‚Montagu‘ und ‚Outeniqua‘ spielen. Vom 17. bis 23. Januar 2010 findet die beliebte Golfwoche FANCOURT INTERNATIONAL BETTER BALL CHALLENGE auf den drei Golfplätzen von Fancourt statt.
Man sagt ja, die interessantesten Geschichten schreibt das wahre Leben und Fancourt hat eine Geschichte wie sie aus einem Hollywood-Film nicht besser sein könnte. In Zeiten von Ochsenwagons, Pionieren und unpassierbaren Bergketten baute Henry Fancourt White 1859 im Stil eines luxuriösen englischen Landhauses sein Anwesen. Als der wohlhabende Mann 1860 einen finanziellen Rückschlag erlitt, starb er kurz darauf. Das Haus mußte versteigert werden. 1903 konnte Ernest Montau White – der Sohn des ersten Besitzers – das Haus zum Andenken seines Vaters Henry Fancourt zurück kaufen und taufte es in Fancourt um. Ab sofort verbrachte er die englischen Winter immer auf Fancourt und reiste immer für ein paar Monate von England nach Südafrika. Man kannte ihn als englischen Gentleman – immer eine frische Blume im Knopfloch und ohne Panamahut verließ er nie das Haus. Mit seiner Schwester und einem Freund sammelten sie im Winter des Jahres 1916 wilde Pilze in Montagu und starben alle drei an einer Pilzvergiftung. Nach dieser Tragödie stand das Haus fast zwei Jahre leer und man erzählte sich in der Umgebung, daß es Geister auf Fancourt gibt. Doch das schöne Anwesen fand schnell wieder einen Käufer und über ein Jahrhundert folgten etliche Besitzer. Andre und Helene Pieterse verwandelten 1987 das Anwesen in ein luxuriöses Hotel und Golfanwesen, welches 1989 bei der Eröffnung weltweit für Furore sorgte. 1993 mußten sie verkaufen und hier beginnt die Geschichte von dem deutschen Ehepaar Hasso und Sabine Plattner, welche Fancourt zum besten Golfresort Südafrikas aufbauten. Das Herzstück sind natürlich die folgenden drei Golfplätze:
MONTAGU (6.284 m, Par 72) von FANCOURT
Dieser typische Parklandkurs liegt inmitten eines Weinanbaugebietes und man genießt als Kulisse die Outeniqua-Berge. Mehr als 12 mal wurde der Platz schon zur Nummer 1 Südafrikas gewählt und deshalb bevorzugen Profigolfer diesen Kurs vor ‚The Links‘ und ‚Outeniqua‘. Der südafrikanische Golfpro Gary Player (gewann mit als einziger unter Ben Hogan, Gene Sarazen, Jack Nicklaus und Tiger Woods die vier ‚modernen‘ Majors) designte die Fancourt-Golfplätze. Die Greens sind besonders schnell durch das verwendete Bent-Gras und die größten Bunker findet man natürlich rund ums Grün. Signature Hole ist Loch 8 (Par 5 mit 470 Metern), welches links komplett und hinterm Grün Wasser hat. Loch 17 wurde dem 12. Loch von Augusta nachempfunden.
OUTENIQUA (6.320 m, Par 72) von FANCOURT
1997 eröffnet, erntete dieser ebenfalls von Gary Player designte Golfplatz sofort seinen Spitznamen ‚kleiner Bruder‘. Outeniqua ist nicht so schwierig wie Montagu, aber trotzdem ein Klasseplatz: kleine Täler, wellige Fairways und ein dichter und alter Baumbestand.
THE LINKS (5.530 m, Par 72)
Erst im November 2001 eröffnet, beherbergte dieser Platz nur zwei Jahre später den neuen internationalen Wettkampf, nämlich den Presidents Cup. Der Designer Gary Player war Kapitän des internationalen Teams und lieferte sich mit Jack Nicklaus ein unvergessliches Duell. Über drei Löcher stand es unentschieden und Nicklaus und Player teilten sich den Cup. Beide nominierten Ernie Els und Tiger Woods für das Sudden-Death-Off. Gary Player ließ für den Platz über 700.000 Kubikmeter Erde bewegen, um einen typischen Links-Kurs zu bauen wie man ihn aus Irland oder Schottland kennt. Die Fairways sind mit vier unterschiedlichen Grassorten bewachsen: Kentucky Blue (Wiesenrispe), Rye, Fescue und Bent-Gras, welches auch für die Grüns verwendet wurde.
Oft liest man auch noch von den Parkland-Golfplatz BRAMBLE HILL auf Fancourt, welcher als Platz für Greenfeespieler und Nicht-Hotelgäste gedacht war. Auch er wurde von Gary Player entworfen – allerdings wurde der Golfbetrieb bereits im Mai 2009 eingestellt.
Fancout Country Club Estate, Montagu Street, PO Box 2266, George 6530, Tel. +44 804 0000, www.fancourt.co.za
Reiseinformation: Ca. 11 stündiger Flug von Deutschland nach Kapstadt/Südafrika. Von Kapstadt 430 km auf der N2 Richtung Osten, sieben Kilometer südlich von George (nächst größere Stadt).
Lesen sie auch Martin Kaymer gewinnt Nedbank Golf Challenge in Südafrika Ende 2012
weitere Artikel über Golf am Kap in Südafrika