Golfplätze sind nicht vom Netzentgelt befreit: In den letzten beiden Wochen gab es eine hitzige Diskussion um die Energiewende, dass Golfplätze die Strompreise verteuern würden. Am 1. Juli titelte zunächst die Frankfurter Allgemeine Zeitung irreführenderweise ‚Golfplätze verteuern Strompreise“ und auch Spiegel Online sowie die Bild verbreiteten, dass Golfplätze vom Netzentgelt befreit seien. Auch andere Medien haben diese Falschinformation aufgegriffen, dass der DGV jetzt eine Pressemitteilung dazu veröffentlichte, welche wir Euch nicht vorenthalten möchten.
Die Fakten: Der Gesetzgeber hat in der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) Ausnahmeregelungen bezüglich der Netzentgelte geschaffen. Darin gibt es zum einen die Befreiung vom Netzentgelt. Dies ist möglich für Verbraucher ab 10 Millionen Kilowattstunden und 7.000 Benutzungsdauerstunden. Diese Befreiung trifft nicht auf Golfanlagen zu, da sie aufgrund ihres geringen Stromverbrauchs die Voraussetzungen dafür nicht erfüllen.
Zum anderen regelt die StromNEV eine Netzentgeltreduzierung. Einen Antrag darauf stellen können Verbraucher, die ihre Höchstlast in einem Zeitraum haben, durch den sie das regionale Netz während des sogenannten ‚Höchstlastfensters‘ entlasten und so eine Netzentgeltreduzierung erhalten (‚atypische Nutzung‘). Diese Regelung ist aus dem Grund geschaffen worden, um die regionalen Netze zu stabilisieren. Dafür bekommen Verbraucher nach Genehmigung eine geringe Reduktion ihrer Energiekosten (kleiner als 10 Prozent). Derzeit zahlen fünf von über 700 Golfanlagen in Deutschland ein entsprechendes ‚individuelles Netzentgelt‘.
Um einen Vergleich zu ermöglichen: viele Anträge auf eine Befreiung von Netzentgelten liegen im Millionen-Euro-Bereich, während ein Antrag auf Reduzierung des Netzentgeltes im Schnitt bei den meisten Verbrauchern zwischen 1.500 und 4.000 Euro beträgt. Somit steht das Thema der atypischen Netznutzung in keinem Verhältnis zur Netzentgeltbefreiung. In den Medien werden diese Fakten vielfach nicht korrekt genannt.
‚Wir wehren uns gegen die immer wiederkehrenden falschen Darstellungen dieser Sachverhalte. Dies ist eine Diffamierung unseres Sports, den über 635.000 Menschen in Deutschland aktiv betreiben‘, sagt Klaus Dallmeyer, kaufmännischer Vorstand des Deutschen Golf Verbandes.