Frau Rometty Ginni ist Vorsitzende des IT-Riesen IBM, einer der drei Hauptsponsoren des Masters in Augusta. Vom Hauptsponsor des Masters wurden bislang alle IBM-Chefs automatisch Augusta-Mitglieder. Nun ist der neue Vorsitzende von IBM eine Sie. Die Tradition und die Regeln von Augusta besagen, dass es ein reiner Männerclub ist. Bei den beiden anderen Sponsoren Exxon Mobile und AT&T sind die beiden Vorstandsvorsitzenden auch Mitglied von Augusta.
Mit welcher Vehemenz Augusta dagegen ankämpfte zeigt der Fall aus dem Jahr 2003. Martha Burk, Vorsitzende der Frauenrechtsorganisation NOW startete im Jahr 2002 eine nationale Protestkampagne gegen die von ihr als diskriminierend angesehene Politik des Augusta National Golfclub. Sie schrieb offene Briefe an prominente Mitglieder, insbesondere Politiker, die zur Wiederwahl standen, und forderte sie auf Stellung zu dieser Praxis zu beziehen. Außerdem organisierte sie eine Protestkundgebung in der Masters-Woche 2003 und übte Druck auf die Werbepartner des Turniers aus.
Der Standpunkt des Clubs wurde vertreten durch den Vorsitzenden William „Hootie“ Johnson. Er gab zu Protokoll, dass der Augusta National Golf Club eine rein private Organisation sei, die das Recht habe selbst zu entscheiden, wen sie als Mitglied aufnehme. Es gebe keine grundsätzlichen Bedenken gegen Frauen, jedoch lasse sich der Club nicht durch Außenstehende erpressen. Der öffentliche Druck führte am Ende zu einem Rückzug der Sponsoren des Masters, so dass die TV-Übertragung in den Jahren 2003 und 2004 ohne Werbeunterbrechung lief. Den erheblichen Rückgang der Einnahmen konnte der Club zwar verschmerzen, jedoch schrieben sich die Frauenrechtlerinnen dies als Erfolg auf die Fahne. Andererseits konnte sich der Club insofern durchsetzen, als dass er bis heute keine Frau aufgenommen hat.
Trägt nun am ersten Turniertag auch Ginni Rometty ein grünes Jackett (die Mitglieder haben das Privileg während dem Turnier mit grünem Jacket auf der Turnieranlage zu flanieren), wäre die Bastion gestürmt, ansonsten hätten die Männer ihr Revier in Georgia noch einmal erfolgreich verteidigt.